Sportlich schwebt Borussia Dortmund gerade auf der schwarz-gelben Wolke sieben: Spitzenreiter in der Liga (selbst bei einer Niederlage im Top-Spiel gegen die Bayern ändert sich das nicht) und auch das Überwintern in der Champions League ist trotz der Pleite in Madrid so gut wie sicher.

ABER: In alle sportlichen Lobeshymnen mischten sich am Freitag negative Töne aus der Finanzabteilung des börsennotierten Fußballvereins!

Weil der BVB vor der laufenden Saison mit Ablösesummen für scheidende Spieler deutlich weniger verdient und gleichzeitig mehr Geld in Neuverpflichtungen gesteckt hatte, schrumpfte der Nettogewinn im ersten Quartal des Geschäftsjahres auf 5,1 Millionen Euro, wie die Borussia am Freitag mitteilte. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt 52,6 Mio. Euro – ein Rückgang von etwas mehr als 90 Prozent! Das operative Ergebnis (Ebitda) ging um 72 Prozent auf 22,8 Millionen Euro zurück.

Wichtigster Faktor für den Einbruch: Der Streik-Transfer von Ousmane Dembele im Vorjahr. In der Ad-Hoc-Mitteilung des einzigen an der Börse notierten deutschen Fußballclubs heißt es: „Hintergrund des Rückganges der Konzern-Umsatzerlöse sind die im Vorjahresquartal realisierten außergewöhnlich hohen Transfererlöse in Höhe von EUR 136,2 Mio., insbesondere durch den Transfer von Ousmane Dembélé zum FC Barcelona.“

Kurs der BVB-Aktie 2017/2018

Vor der Saison 2017/18 Jahr hatte Dortmund den französischen Stürmer Dembele für 105 Millionen Euro an den FC Barcelona abgegeben und mit Transfererlösen insgesamt 136 Millionen verdient. Vor dieser Saison waren dagegen die 20 Millionen Euro, die Dortmund für den Ukrainer Andrij Jarmolenko vom Londoner Klub West Ham United bekam, der höchste Transfererlös. Insgesamt erlöste der Verein 41 Millionen mit Spielerabgängen.

Im Gegenzug wurde die Mannschaft unter anderem mit dem Mainzer Abdou Diallo (28 Millionen Euro), Thomas Delaney und Axel Witsel (jeweils 20 Millionen Euro) ergänzt. Damit halbierte sich der Umsatz fast auf 132 (225) Millionen Euro. Ohne Transfers wäre er um knapp drei Prozent auf 91,1 Millionen gestiegen.

Trotz Nettogewinn-Rückgang ist der BVB auch wirtschaftlich gerade im Aufwind, die Leistungen auf dem Platz treiben die Aktien nach oben: Erstmals seit 2001 kratzen die BVB-Papiere gerade wieder die Zehn-Euro-Marke. Die BVB-Aktie hatte ihr Börsendebüt im Herbst 2000, der Startkurs war damals elf Euro. Danach ging es beinahe stetig bergab – bis auf unter einen Euro im Jahr 2009.

Im bisherigen Jahresverlauf haben sie bereits 60 Prozent an Wert gewonnen, was ihnen im Kleinwerteindex SDax die Spitzenposition einbringt. Der Grund: Unter Anlegern nährt der Vier-Punkte-Vorsprung auf die Bayern die Hoffnung, dass der BVB wieder reif für eine Meisterschaft sein könnte. Letztmals war dies dem Club im Jahr 2012 gelungen.

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