Kann Boeing jetzt wieder durchstarten?

Der US-Flugzeugbauer hat nach eigenen Angaben das Software-Update für die Todesflieger 737 Max abgeschlossen. Damit soll die in die Kritik geratene Steuerungs-Software besser funktionieren – und die Flieger bald wieder starten können.

Boeing sei zuversichtlich, dass die 737 mit der aktualisierten MCAS-Software „eines der sichersten Flugzeuge sein wird, das jemals geflogen ist“, sagte Boeing-Chef Dennis Muilenburg.

An der New Yorker Börse kam die Nachricht gut an. Die Boeing-Aktie baute ihre Kursgewinne am Donnerstag aus und notierte zweieinhalb Prozent höher als am Vortag.

Flugverbot bleibt bestehen

Am Ende des Flugverbots für die Maschinen vom Typ 737 Max ändert sich allerdings erst einmal nichts. Es gilt weiter, bis die US-Luftfahrtbehörde FAA einer Wiederzulassung zustimmt. Die Behörde hat angekündigt, die Software einer „rigorosen Sicherheitsüberprüfung“ zu unterziehen.

Boeing-Chef Muilenburg gibt sich trotzdem zuversichtlich: „Wir haben alle technischen Testflüge für das Software-Update absolviert.“

Das Unternehmen bereite sich nun für den „letzten Zulassungsflug“ vor. Insgesamt seien 207 Flüge mit einer Gesamtdauer von 360 Stunden mit dem aktualisierten Stabilisierungssystem MCAS geflogen worden. Außerdem habe Boeing verbesserte Trainingsmaterialien entwickelt, die nun von der FAA, von Flugaufsichtsbehörden anderer Länder und von Boeing-737-Max-Kunden geprüft würden.

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Nach zwei Abstürzen von Maschinen des Typs 737 MAX binnen fünf Monaten war im März ein weltweites Flugverbot für diese Flugzeuge verhängt worden. Die erste Maschine stürzte im Oktober 2018 vor der indonesischen Insel Java ab, alle 189 Insassen starben. Im März verunglückte dann eine Maschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines in Äthiopien mit 157 Menschen an Bord.

▶︎ In beiden Fällen steht das speziell für die Boeing 737 Max-Reihe entwickelte Stabilisierungssystem MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System) im Verdacht, eine verheerende Rolle gespielt zu haben. Der Bordcomputer soll die Nase der Boeing nach unten gedrückt haben, die Besatzung war nicht mehr in der Lage, den Fehler zu korrigieren.

Flug-Chaos im Sommer droht

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Die FAA hat nun für den 23. Mai ein Treffen mit internationalen Luftfahrtbehörden anberaumt, um den Prüfungsprozess für die 737 MAX abzusprechen. Bis dahin plant Boeing laut Mitteilung, der FAA auf deren Anforderung hin noch weitere Informationen zur Verfügung zu stellen.

Dabei gehe es unter anderem darum, wie Piloten in verschiedenen Szenarien mit der Flugzeugsteuerung und den Anzeigen interagierten. Sobald diese Anforderungen erfüllt seien, werde Boeing mit der FAA einen Testflug zur Zertifizierung vereinbaren.

Das „Wall Street Journal“ hatte am Montag berichtet, es sei unwahrscheinlich, dass die Maschinen vom Typ 737 Max vor Mitte August wieder fliegen dürften. Damit stünden sie für einen großen Teil des Ferienverkehrs nicht zur Verfügung.

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Die Zeitung schrieb, die endgültige Zertifizierung durch die FAA hänge auch von der Reaktion ausländischer Flugaufsichtsbehörden ab, die ihre eigenen Untersuchungen vornehmen wollten.

▶︎ Ein weiterer Ausfall bis zum Sommer betrifft vor allem US-Fluglinien wie Southwest und American Airlines. Aber auch in Deutschland reißt der Ausfall der 737-Max-Reihe ein Loch in den Ferienflugplan.

TUI trifft es besonders hart

Vor allem TUI trifft es hart. Der Reisekonzern besitzt 15 Flugzeuge des Typs, acht weitere sollten demnächst in Betrieb genommen werden. Stattdessen bereitet sich TUI wegen des Ausfalls nun auf eine hohe Kostenbelastung vor.

Wenn im Laufe dieses Monats nicht hinreichend sicher werde, dass die Baureihe bis Mitte Juli wieder fliegen dürfe, werde das Betriebsergebnis voraussichtlich um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr sinken, so TUI. Kosten von 300 Millionen Euro fielen dann an.

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