Rom – Die UNO schlägt Alarm! Schon jetzt leiden 821 Millionen Menschen auf der Welt dauerhaft Hunger. Und die Krise könnte sich weiter verschärfen. Denn die schwindende Artenvielfalt bedroht die Lebensmittelproduktion.

Laut einer Studie der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) gibt es zunehmende und besorgniserregende Belege dafür, dass die Biodiversität weltweit abnimmt. Dies sei eine ernsthafte Bedrohung für die Versorgung mit Nahrungsmitteln, für unsere Lebensgrundlagen, unsere Gesundheit und für die Umwelt, heißt es in einem aktuellen Bericht der FAO.

Dramatisch: „Einmal ausgestorben, können Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen, die entscheidend für unsere Nahrung sind, nicht mehr wiederbelebt werden“, so die FAO.

Warum ist die Artenvielfalt so wichtig? Dadurch sei die Landwirtschaft stärker gegen Schocks wie Krankheiten und Epidemien sowie gegen die Folgen des Klimawandels gewappnet, heißt es in dem Bericht. Die Autoren verwiesen auf schlimme Hungersnöte wie etwa in Irland im 19. Jahrhundert wegen der Kartoffelfäule.

Der Begriff Biodiversität umfasst die Vielfalt der Ökosysteme, die Vielfalt der Arten und die genetische Vielfalt innerhalb der Arten.

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Europas Artenvielfalt leidet unter Rodungen

Als Hauptursachen für den Rückgang der Biodiversität nennt die FAO folgende Ursachen: Veränderungen bei der Land- und Wassernutzung, Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, Umweltverschmutzung, Übererntung, Bevölkerungswachstum und Verstädterung.

In Afrika leidet die Artenvielfalt zum Beispiel am meisten unter Raubbau an der Natur, unter der Jagd und an Wilderei, in Europa dagegen eher unter Intensivlandwirtschaft und Waldrodungen. In Südamerika und der Karibik bedrohen Krankheiten und invasive, also gebietsfremde, Arten die Biodiversität.

Die FAO lobte zwar auch, dass zahlreiche Länder bereits für den Erhalt der Artenvielfalt kämpfen. Es müsse jedoch noch mehr getan werden, forderte die Organisation. Regierungen und die internationale Gemeinschaft müssten sich deutlich mehr anstrengen.

Nach Angaben der Welthungerhilfe liegen die „Brennpunkte des Hungers“ in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Laut Welthunger-Index ist die Lage in der Zentralafrikanischen Republik am schlimmsten.

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