In Indien ist ein imposantes Bauwerk fertiggestellt worden: die 182 Meter hohe „Statue der Einheit“. Dafür mussten rund 185 Familien umgesiedelt werden.

Die höchste Statue der Welt: Unabhängigkeitsheld Sardar Vallabhbhai Patel

In Indien ist der Bau der angeblich höchsten Statue der Welt abgeschlossen. Premierminister Narendra Modi weihte die 182 Meter hohe, mit Bronze verkleidete Skulptur des indischen Unabhängigkeitshelden Sardar Vallabhbhai Patel am Mittwoch ein. Sie ist damit doppelt so hoch wie die Freiheitsstatue in New York und überragt auch deutlich den mit 128 Metern bisher welthöchsten Buddha in China.

Es war der 142. Geburtstag Patels, der auch erster Vize-Premierminister Indiens ist. Die „Statue der Einheit“ steht in einem entlegenen Teil des indischen Bundesstaats Gujarat, dem Heimatstaat von Regierungschef Narendra Modi. Seine Errichtung zählte zu Modis Lieblingsprojekt. Der Tag der Einweihung werde in die Geschichte Indiens eingehen, sagte der nationalistisch-hinduistische Premier während der pompösen Zeremonie, bei der Blüten aus Helikoptern auf die Statue rieselten.

Modi würdigte Sardar Patels „strategisches Denken“, das Land nach seiner Unabhängigkeit im Jahr 1947 zusammenzubringen. Die „Statue der Einheit“ sei ein „Symbol unserer Ingenieurskunst und unseres technischen Könnens“.

Video31.10.2018, 12:33 Uhr00:50 Min.Größte Statue der Welt in Indien eingeweiht

Nach Angaben der indischen Behörden löste das Bauwerk den Zhongyuan-Buddha in China als höchste Statue der Welt ab. Der angebliche Rekord soll aber schon bald gebrochen werden, denn vor der Küste der indischen Metropole Mumbai (früher Bombay) wird eine noch höhere Statue des Königs Shivaji aus dem 17. Jahrhundert geplant. Den bisherigen Planungen zufolge soll das Denkmal 212 Meter hoch werden.

Kritik wegen hoher Kosten und Enteignungen

Es gab Kritik am Bau der Mega-Statue – vor allem an den Kosten in Höhe von knapp 30 Milliarden Rupien (rund 360 Millionen Euro). Sie wurde innerhalb von knapp vier Jahren errichtet, knapp 100.000 Tonnen Beton und Stahl wurden für sie verbaut. Rund 185 Familien mussten umgesiedelt werden und bekamen als Entschädigung 475 Hektar neues Land. Immer wieder gab es Proteste gegen Enteignungen und die Gesamtkosten. Auch, dass nicht nur indische Arbeiter, sondern auch viele chinesische am Bau beteiligt waren, wurde kritisiert. Weil Proteste erwartet wurden, gab es rund um die Einweihung eine hohe Polizeipräsenz. Es blieb aber ruhig.

Die Statue war bereits seit 2010 geplant worden, als Modi noch Regierungschef in Gujarat war. Patel, der 1947 die meisten Fürstenstaaten Britisch-Indiens überredet hatte, sich dem neuerdings unabhängigen Indien anzuschließen, wird vor allem von den Hindu-Nationalisten von Modis Partei BJP verehrt.

Die indischen Behörden hoffen, dass täglich rund 15.000 Besucher zur Statue kommen und Eintritt für die Aussichtsplattform in 153 Metern Höhe zahlen. Die nächstgelegene Stadt Vadodora ist allerdings rund 100 Kilometer entfernt. (dpa, AFP)

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