Trotz zweier überzeugender Siege ist die deutsche U21 vor dem letzten Gruppenspiel gegen Österreich noch nicht sicher weiter. Das Ziel lautet daher: Dritter Sieg im dritten Spiel. Dazu beitragen will auch der Mainzer Levin Öztunali, der beim DFB regelmäßig aufblüht.

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Udine (dpa) – Die Erinnerungen an den Titel von 2017 sind bei Levin Öztunali immer noch frisch.

«Als Mannschaft und auch als Erfahrung für jeden Einzelnen zehrt man von so einem Moment», sagte der Mainzer U21-Nationalspieler über den Triumph von Krakau von vor zwei Jahren. «So ein Titel kann eine Menge bewirken.» Dieses Gefühl will der 23 Jahre Offensivspieler in diesem Jahr daher unbedingt noch einmal haben – und bei der EM mit seinem Team als erste deutsche U21 die Titelverteidigung schaffen. Der nächste Schritt auf dem Weg zum Ziel: Ein Sieg gegen Österreich am Sonntag (21.00 Uhr/ZDF) in Udine.

«Wir haben nicht vor, gegen Österreich nachzulassen», kündigte Öztunali, einer von vier Europameistern von 2017 im Kader, an. Trotz zweier überzeugender Siege kann die Mannschaft bei einer Niederlage gegen Österreich noch ausscheiden. «Wir tun gut daran, Österreich nicht zu unterschätzen.» Sollte Deutschland verlieren, wird es kompliziert: Vom unwahrscheinlichen Aus als Gruppendritter über ein Weiterkommen als bester der drei Zweiten ist dann alles möglich.

Rechnen will im DFB-Team aber niemand – einfach gewinnen lautet die Devise. «Da werden sich sicher genug andere durch den Dschungel dieses Turniermodus hangeln», sagte der Leipziger Lukas Klostermann schmunzelnd. «Wir rechnen da ehrlich gesagt selber nicht.»

Mit neun Toren stellt Deutschland die bislang beste Offensive des Turniers. Großen Anteil daran haben die Stürmer Luca Waldschmidt mit vier und Marco Richter mit drei Treffern – aber auch Öztunali. Trotz starker Konkurrenz durch Hoffenheims Nadiem Amiri ist der Enkel von HSV-Idol Uwe Seeler unter Coach Stefan Kuntz bislang auf dem rechten Flügel gesetzt. Eine Vorlage gelang ihm schon bei der EM, in der Offensive ist er ein belebendes Element. «Dass die Tore jetzt so flutschen, ist natürlich super», sagte Öztunali zur Treffsicherheit des Teams.

Mit 27 U21-Länderspielen ist Öztunali der erfahrenste im deutschen Team, auch mit der U19 wurde er 2014 schon einmal Europameister. Während er im Club in den vergangenen Jahren kein einziges Tor erzielte, kommt er in der U21 auf sieben Treffer. «In Mainz spielen wir natürlich ein anderes System», sagt er. «Das ist schwer zu vergleichen.» Ob nach drei Jahren in Mainz für den gebürtigen Hamburger vielleicht ein Vereinswechsel die beste Option sein könnte, darüber hat er sich «noch nicht so die Gedanken gemacht». Der FC Augsburg mit U21-Offensivpartner Richter soll interessiert sein.

Ein wichtiger Faktor, warum sich Öztunali im DFB-Team so wohl fühlt, ist auch U21-Trainer Kuntz. «Man hat ein gutes Gefühl bei ihm und das ist natürlich sehr wichtig als Spieler», sagte Öztunali über den Europameister von 1996, der die U21 seit 2016 coacht. «Wenn man dann noch die Erfolgserlebnisse hat, dann kommt eins zum anderen.»

Einen kleinen Wunsch hat Öztunali noch neben dem Titel: Endlich mal wieder selbst treffen. Im ersten Gruppenspiel gegen Dänemark hielt der Torhüter seinen Schuss gerade noch so, gegen Serbien traf er nur die Latte. «Im Halbfinale sind es dann die Alles-oder-Nichts-Spiele, wo man als Mannschaft noch wachsen kann», sagte er. «Klar hoffe ich, dass das Glück zurückkehrt und mal einer reingeht.»

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