Der ehemalige Chefredakteur des „Stern“, Michael Jürgs, ist tot. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur starb er in der Nacht zu Freitag im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer schweren Krebserkrankung, wie seine Ehefrau bestätigte.

Erst Ende Juni war Jürgs mit dem Theodor-Wolff-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Ohne selbst anwesend zu sein – zu sehr hatte ihn die Krankheit mitgenommen. Laudator Michael Naumann (77) würdigte seinen Freund: „Du erhältst den Theodor-Wolff-Preis als Auszeichnung für dein Lebenswerk. Ein wenig zu spät, finde ich, aber gerade noch in womöglich letzter Minute.“ Jürgs’ Stolz sei unverkäuflich gewesen.

Naumanns Laudatio war auch ein Abschied: „Du selbst, Michael, gibst dir nur noch ein paar Monate. Was soll ich dir also nach Hamburg zurufen? Gemach, bleib uns erhalten, bleib mir erhalten, lieber Freund?! Oder soll ich, Dein Leben zusammenfassend, einfach nur sagen: ‚Gut gemacht, verdammt gut gemacht. Drucken wir!‘“

Jürgs hatte die „Stern“-Redaktion zwischen 1986 und 1990 geleitet und war vom damaligen Chef Gerd Schult-Hillen für seine umstrittene Titelgeschichte „Sollen die Zonis bleiben, wo sie sind?“ gefeuert worden. Anschließend versuchte Schulte-Hillen ihn mit gewaltigen Angeboten zurückzuholen – vergeblich.

Jürgs widmete sich unter anderem dem Schreiben von Biografien wie „Der Fall Romy Schneider“ (2008) oder „Der Verleger – Der Fall Axel Springer“ (2001 mit Heiner Lauterbach verfilmt). Seine Krebserkrankung hatte er erst 2018 öffentlich gemacht.

BILD Gutscheine:
Die coolste Fashion internationaler Designer – für jedes Budget und jeden Style.Finde jetzt deinen ABOUT YOU Gutschein

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Team Liquid gewinnt auch Blast Series Pro in Los Angeles

Los Angeles (dpa) – Unaufhaltsam hat sich Team Liquid bei der Blast Pro Series in Los Ange…