In einer Kirche im texanischen Sutherland Springs eröffnet ein Mann während einer Andacht das Feuer. Viele Gläubige sterben. Auch der Schütze ist tot.

Tatort in Texas: In dieser Kirche in Sutherland Springs eröffnete der Schütze das Feuer auf Gläubige.

Ein Mann hat in einer Kirche im US-Staat Texas während des Gottesdienstes das Feuer auf Gläubige eröffnet und 26 Menschen getötet. Die Tat ereignete sich am Sonntagvormittag (Ortszeit). Nach Augenzeugenberichten hatte der Mann das Feuer während einer Andacht in der Baptistenkirche eröffnet. Es seien mindestens 20 Schüsse in rascher Reihenfolge gefallen. Andere schilderten, der Schütze habe mehrere Male nachgeladen.

Wenige Stunden nach der Bluttat am Sonntag fasst Greg Abbott, der Gouverneur von Texas, gemeinsam mit den Ermittlern die ersten Erkenntnisse zusammen. Gegen 11.20 Uhr Ortszeit wurde der Täter demnach an einer nahen Tankstelle gesehen. Wenige Minuten später begann er zu schießen. Er war ganz in schwarz gekleidet, trug eine kugelsichere Weste. In seiner Hand hielt er ein Gewehr. Er schoss. Dann betrat er das Gotteshaus. Er schoss weiter. Mindestens 26 Menschen sterben. Zahlreiche weitere werden verletzt, etwa 20 Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden. Das jüngste Opfer ist fünf Jahre alt, das älteste 72.

Zu den Todesopfern zählt die 14-jährige Tochter des Pastors der Gemeinde, Annabelle Pomeroy. Das bestätigte der Geistliche selbst: Er und seine Frau hielten sich demnach zum Zeitpunkt der Tat nicht in Sutherland Springs auf.

Ein Anwohner hörte die Schüsse und schnappte sich seine eigene Waffe. Als der Täter die Kirche verließ, nahm er die Verfolgungsjagd auf. Der Verdächtige wurde wenig später tot in seinem Auto gefunden. Es ist unklar, ob er sich selbst tötete oder von Schüssen des Anwohners getroffen wurde.

Täter war offenbar Ex-Soldat der Luftwaffe

Den Namen des Mannes geben die Ermittler zunächst nicht bekannt. Sie sagen lediglich, dass es sich um einen Weißen handele. Der Sender NBC News berichtete, der 26-Jährige habe in dem benachbarten Comal County gelebt. Eine Sprecherin der US-Luftwaffe sagte dem Sender, ein Militärgericht habe ihn 2012 wegen Angriffen auf seine Frau und ihr gemeinsames Kind verurteilt. Zwei Jahre später sei er aus der Luftwaffe entlassen worden. Sein Motiv ist nach wie vor unklar.

Wie es hieß, kommen im Durchschnitt 50 Menschen zu der sonntäglichen Andacht. Die First Baptist Church sei das Zentrum der Gemeinde Sutherland Springs, die gut 50 Kilometer östlich von San Antonio liegt.

US-Präsident Donald Trump, der gerade auf Asienreise ist, wurde während seines Aufenthalts in Tokio über die Tat informiert. „Möge Gott an der Seite der Menschen in Sutherland Springs sein“, twitterte er. „Ich verfolge die Lage von Japan aus.“

Das Fernsehen zeigte zahlreiche Krankenwagen vor der Kirche. Auch sollen Verletzte mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht worden sein.

Eine Zeugin, Carrie Matula, sagte dem Sender MSNBC, Sutherland Springs sei so klein, dass es dort nicht einmal eine Feuerwehr gebe. Jeder kenne jeden, man stehe sich sehr nahe. Was am Sonntag geschehen sei, treffe damit alle Einwohner.

Beim größten Massenmord in den USA hatte zuletzt am 1. Oktober ein 64-Jähriger in Las Vegas aus einem Hotelzimmer fast 60 Menschen erschossen, die ein Musikfestival besuchten.

Zu Schüssen in einer Kirche kam es im Jahr 2015 in Charleston (South Carolina). Ein damals 21-Jähriger hatte aus rassistischen Motiven neun schwarze Gläubige erschossen. Er wurde zum Tode verurteilt. (mit dpa)

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