Die Frankfurter Stürmer haben diesmal Ladehemmungen. Gegen Inter bleibt der Torjubel im Frankfurter Stadion aus. Daran, dass die Eintracht trotzdem noch ganz ordentliche Chancen auf das Viertelfinale hat, hat auch Keeper Kevin Trapp einen großen Anteil.

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Frankfurt/Main (dpa) – Keine Tore, trotzdem viel Applaus: Eintracht Frankfurt hat seinen Heimvorteil gegen Inter Mailand nicht genutzt und einen kleinen Rückschlag im Kampf um den Viertelfinal-Einzug in der Europa League hinnehmen müssen.

Die Hessen kamen im Achtelfinal-Hinspiel gegen den 18-maligen italienischen Fußball-Meister nicht über ein 0:0 hinaus, wurden von ihren Fans nach dem Spiel aber dennoch euphorisch gefeiert. Eintracht-Torhüter Kevin Trapp verhinderte mit einem gehaltenen Strafstoß in der 22. Minute sogar noch eine deutlich schlechtere Ausgangsposition.

Vor 48.000 Zuschauern im ausverkauften Frankfurter Stadion fehlte den Gastgebern, die mit 23 Toren in den Spielen zuvor die meisten Treffer des Wettbewerbs erzielten hatten, diesmal die nötige Durchschlagskraft im Angriff. Der Frankfurter Traum vom ersten Europapokalfinale seit 1980 lebt vor dem Rückspiel in der kommenden Woche jedoch weiter. «Die Ausgangsposition, die wir uns heute verschafft haben, ist okay», sagte Trapp. «Wichtig ist, dass wir kein Gegentor kassiert haben.» Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic formulierte es so: «In der Kathedrale des Fußballs in Mailand ist auf jeden Fall etwas drin!»

Die Eintracht-Fans empfingen ihre Mannschaft vor der Partie mit einer beeindruckenden Choreografie anlässlich des 120-jährigen Vereinsgeburtstages. Auf dem Platz tat sich Frankfurt schwer. Die Gastgeber wirkten von den zunächst offensiv auftretenden Mailändern überrascht und wurden erst nach einer Viertelstunde ein wenig besser. Einem Distanzschuss von Top-Torjäger Luka Jovic fehlte jedoch die Präzision (15.).

Kurz darauf musste die Eintracht eine Schrecksekunde verkraften. Nach einem leichten Körperkontakt von Gelson Fernandes ging Lautaro Martínez im Strafraum zu Boden. Schiedsrichter William Collum aus Schottland tat dem Argentinier den Gefallen und entschied auf Elfmeter. Marcelo Brozovic trat an, doch Trapp parierte in der 22. Minute klasse.

Es entwickelte sich ein Spiel mit leichten Vorteilen für die Gäste und ohne die ganz großen Torchancen. Vielversprechende Situationen verpufften entweder im Ansatz, oder es fehlte die Genauigkeit im Abschluss. Dafür bekamen die Frankfurter Zuschauer, die ihr Team fast ununterbrochen frenetisch anfeuerten, packende Zweikämpfe geboten. Kwadwo Asamoah und Martínez sahen bereits im ersten Durchgang die Gelbe Karte und fehlen Inter im Rückspiel. Die Eintracht muss dann auf den gelbgesperrten Fernandes verzichten.

Fünf Minuten vor der Pause wurden die Norditaliener nochmal gefährlich. Matías Vecino verfehlte Trapps Tor per Kopf jedoch knapp. Mailand spielte ohne seinen Stürmerstar Mauro Icardi, der mit der Clubführung wegen einer von ihm geforderten vorzeitigen Vertragsverlängerung mit deutlichen höheren Bezügen im Streit liegt.

«Wir müssen insgesamt etwas mutiger spielen», forderte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner in der Halbzeit bei Nitro. Und tatsächlich agierte Frankfurt nach dem Seitenwechsel druckvoller. Nach einer Ecke von Filip Kostic platzierte Martin Hinteregger einen Kopfball nicht genau genug (49.), dem vermeintlichen 1:0 verwehrte Schiedsrichter Collum wegen einer Abseitsstellung von Sébastien Haller zurecht die Anerkennung (51.). Zwei Minuten später hatte die SGE Pech: Haller wurde im Strafraum zu Fall gebracht, doch es gab keinen Elfmeter. «Das ist ein klarer Elfmeter für mich», sagte Eintracht-Coach Adi Hütter. Er trat vor Wut eine Trinkflasche weg und wurde von Collum auf die Tribüne verwiesen.

Seine Spieler probierten es weiter. Hinteregger verfehlte sein Ziel per Kopf (70.) und mit dem Fuß (71.) jedoch. Trotz weiterer Abschlüsse gelang der Eintracht kein Tor mehr.

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