Ein Passant vor der Putin-Plakatwand: Eine Gruppe namens „Proudbear“ hat die Plakate aufgestellt – aus einem ganz bestimmten Grund. (Quelle: Peter Nicholls/Reuters)

Derzeit zwinkert Russlands Präsident Wladimir Putin Londoner Bürgern von Plakaten zu. Damit soll der Beitrag Russlands zum Brexit gefeiert werden – vorgeblich. Der Hintergrund ist ein anderer.

Russlands Präsident mit russischer Fahne, ein Auge zugedrückt, zwinkert er Passanten derzeit in London von riesigen Plakaten zu. „Lasst uns den rot-weiß-blauen Brexit feiern“, steht daneben zu lesen. Sowohl die britische als auch die russische Flagge führen diese Farben.

Aufgestellt haben die Plakate offenbar, so berichtet es die Nachrichtenagentur Reuters, Satiriker einer Gruppe namens „Proudbear“. In einer Stellungnahme gegenüber Reuters gaben sie an, sie seien eine Gruppe russischer Agenten des Auslandsgeheimdienstes GRU, die sich wünschten, dass ihre wahre Rolle im Brexit-Prozess gewürdigt werde.

Großbritannien bestreitet russische Einflussnahme

Der Name scheint eine Anspielung zu sein: Die Hacker-Gruppe „Fancybear“ wird für Operationen zur Beeinflussung der US-Wahlen und Cyberattacken u.a. auf den deutschen Bundestag verantwortlich gemacht. Bei ihr soll es sich aut US-Anklagen und deutschen Sicherheitsbehörden um russische Geheimdienstler des GRU handeln. 

Großbritanniens Regierung hat bislang stets bestritten, dass russische Einflussnahme eine Rolle im Brexit gespielt haben könnte. Kritiker gehen vom Gegenteil aus. Derzeit laufen strafrechtliche Ermittlungen gegen einen Hauptsponsoren wichtiger Brexit-Kampagnen – seine Millionenspenden sollen aus dem Ausland stammen. Außerdem stand er wiederholt in Kontakt mit russischen Diplomaten und erhielt Geschäftsangebote von ihnen.

  • Auslandsmillionen für Kampagne?
  • Gold-Deals im Angebot?
  • Mitten in Berlin:

Auf Nachfrage von Reuters räumte die Gruppe „Proudbear“ schließlich ein, dass es sich bei den Plakaten um Satire handele. Ein Sprecher der Gruppe sagte, dass die Aktivisten hinter der Aktion besorgt über den Zustand der russischen Demokratie seien. Die Aktivisten wollten anonym bleiben.

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