Ein stark unterernährtes Kind in der jemenitischen Provinz Hadscha: Das blockierte Getreide könnte 3,7 Millionen Menschen einen Monat lang ernähren. (Archivbild) (Quelle: Mohammed Mohammed/XinHua/dpa)

Die Menschen im Jemen verhungern. Getreide ist zwar da, doch der Zugang ist blockiert. Daran seien nicht nur die Huthi-Rebellen schuld, findet ein UN-Gesandter – und empört die Regierung.

Im Streit um blockierte Lebensmittelhilfe für Millionen Notleidende im Jemen hat die Regierung des Bürgerkriegslandes den UN Parteilichkeit vorgeworfen. Der UN-Jemen-Gesandte Martin Griffiths unterwerfe sich dem Druck der Huthi-Rebellen, erklärte Jemens Informationsminister Muammar al-Irjani über Twitter. Eine gemeinsame Erklärung des Vermittlers und des UN-Nothilfekoordinators Mark Lowcock habe anders als frühere Stellungnahmen nicht den Huthis die Verantwortung für die Blockade von Getreidevorräten gegeben.

Griffiths und Lowcock hatten am Montag mitgeteilt, in Mühlen nahe der Hafenstadt Hudaida sei genügend Getreide gelagert, um 3,7 Millionen Menschen einen Monat lang zu ernähren. Seit mehr als fünf Monaten sei jedoch der Zugang blockiert. Es gebe eine „geteilte Verantwortung“ der Konfliktparteien, diesen sicherzustellen. Am Freitag hatte Lowcock noch erklärt, Huthis hätten den UN den Zugang versperrt.

Die Situation im Jemen gilt als die größte humanitäre Krise der Welt

Nach mehr als vier Jahren Bürgerkrieg droht in dem armen Land auf der Arabischen Halbinsel eine Hungerkatastrophe. Millionen Menschen brauchen dringend Lebensmittelhilfe. Die Vereinten Nationen sehen im Jemen derzeit die weltweit größte humanitäre Krise.

  • Bericht von Unicef:
  • Jemen:
  • Humanitäre Krise:

Im Jemen kämpfen Huthi-Rebellen gegen Anhänger der international anerkannten Regierung. Im Dezember hatten sich die Konfliktparteien bei Friedensgesprächen in Schweden auf einen Truppenabzug aus Hudaida geeinigt. Allerdings wurde das Abkommen bisher nicht umgesetzt. Beide Seiten geben sich dafür gegenseitig die Verantwortung.

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