Fridays for Future: Kinder seilen sich von Brücke ab

Zu einem „zentralen Streik“ riefen die Klimaschützer von Fridays for Future in Aachen auf. Im Rheinischen Braunkohlerevier machten sich Demonstranten zur Tagebau-Blockade auf den Weg. (Quelle: Reuters)

Fridays for Future: Zahlreiche Demonstranten gingen erneut für den Umweltschutz auf die Straße, Kinder seilten sich von einer Brücke ab. (Quelle: Reuters)


Zehntausende Kinder sind in Aachen bei der ersten internationalen „Fridays for Future“-Demo in Deutschland auf die Straße gegangen. Dabei starteten einige von ihnen eine waghalsige Aktion.

Bei der Klima-Demonstration in Aachen haben sich in einer waghalsigen Aktion zwei Kinder von einer Brücke abgeseilt. Die Polizei und das Jugendamt Aachen beendeten nach eigenen Angaben am Freitag die Aktion. Kurzzeitig sei die Situation angespannt gewesen, weil die Polizei drohte, die Kinder runterzuholen, sagte der Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend, Schule der Stadt Aachen, Heinrich Brötz, der Deutschen Presse-Agentur. Er habe dann aber in einem Gespräch mit dem Vater erreichen können, dass dieser seine Kinder die Aktion beenden ließ.

Bilder eines Fotografen der Deutschen Presse-Agentur zeigen die beiden Minderjährigen in Kletterzeug, wie sie in einem Abstand von drei bis vier Metern an Seilen hängen. Zwischen den Seilen spannten die Kinder ein Spruchbanner mit der Aufschrift „Eure Gier kostet unsere Zukunft“. Der Protestzug mehrerer Tausend Menschen, darunter viele Schüler, zur Demo der Protestbewegung Fridays for Future musste wegen der Aktion kurzfristig gestoppt werden.

Kinder machten das „nicht zum ersten Mal“

Brötz sagte der dpa, sein Fachbereich habe keinen Anlass gehabt, die Kinder in Obhut zu nehmen. Sie seien unter zwölf Jahren und der Vater sei dabei gewesen. Die Kinder waren nach Angaben des Jugendamtsleiters über einen Ohrclip via Funk mit dem Vater verbunden, trugen professionelle Kletterkleidung und machten den Eindruck, dass sie das „nicht zum ersten Mal“ gemacht hätten.

Brötz war nicht bekannt, ob dem Vater durch die Polizei eine Anzeige drohe. „Es sah nicht so aus, ich habe nicht gesehen, dass Personalien aufgenommen wurden. Die Polizei wollte wohl nur, dass die Aktion so schnell wie möglich beendet ist“, erklärte Brötz.

„Fridays for Future“-Demo in Aachen: „Klimagerechtigkeit ohne Grenzen – geeint für eine Zukunft“ lautete das Motto. (Quelle: Marcel Kusch/dpa)

Zehntausende Schüler aus mehreren Ländern hatten sich in Aachen zur ersten internationalen „Fridays for Future“-Demo in Deutschland versammelt. Die Protestbewegung wollte unterstreichen, dass Klimaschutz eine globale Aufgabe ist. Für Ärger unter den Demonstranten dürfte sorgen, dass sich die EU-Staaten am Donnerstagabend in Brüssel nicht auf eine verbindliche Festlegung auf ein neues Klimaziel bis 2050 einigen konnten.

Weltklimagipfel im Dezember

Zeitgleich zu den Protesten bereiten rund 3.000 Experten bei der UN-Klimakonferenz in Bonn den nächsten Weltklimagipfel im Dezember in Santiago de Chile vor. Dort soll sich etwas bewegen, denn die Zusagen aller Länder weltweit reichen nicht, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Danach soll die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad begrenzt werden.
 

  • Keine Einigung beim EU-Gipfel:
  • Teilnahme an Klimaprotesten:
  • Konzentration auf Klimaschutz:

 
Die Polizei war mit großem Aufgebot vor Ort. Zu der Demo waren laut Angaben der Veranstalter 40.000 Teilnehmer gekommen.

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