Nach dem zweiten Absturz einer Boeing 737 Max 8 innerhalb von fünf Monaten und insgesamt 346 Toten gerät der amerikanische Flugzeugbauer immer mehr unter Druck: Passagiere weigern sich, mit dem Maschinentyp zu fliegen, immer mehr Staaten verlieren das Vertrauen in die Sicherheit der Boeing und haben mit Luftraumsperrungen reagiert.
BILD beantwortet die wichtigsten Fragen zu den Abstürzen und den Folgen.
Nach zwei Abstürzen
Gesamter EU-Luftraum für Boeing 737 Max 8 gesperrt
Quelle: Reuters / flighradar24.de
1:23 Min.
Das MCAS steht im Verdacht, den Absturz der Lion-Air-Boeing im Oktober 2018 mit verursacht zu haben. Ob es auch diesmal so war, muss die Auswertung der gefundenen Blackbox ergeben.
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Zwei Abstürze desselben Typs
Deutscher Luftraum für Boeing 737 Max 8 gesperrt
Sicherheitsbedenken nach Absturz: Die deutsche und die britische Luftfahrtbehörde stoppen Starts, Landungen und Überfliegen des Landes.
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Software-Update nach Abstürzen
Räumt Boeing SO seine Fehler ein?
Die Überarbeitung der Software werde in den kommenden Wochen bei sämtlichen 737-Max-Maschinen installiert, heißt vonseiten der Firma.
Wie reagiert Boeing?
Der US-Flugzeughersteller hat inzwischen ein Softwareproblem bei Maschinen des Typs 737 Max eingeräumt und will bis Ende April ein Software-Update für das MCAS zur Verfügung stellen. Außerdem sollen Handbücher und Training der Crews „angepasst“ werden.
Am Dienstag hieß es in einem Statement: „Wir haben volles Vertrauen in die Sicherheit.“ Boeing äußerte aber Verständnis dafür, dass Aufsichtsbehörden und Airlines „Entscheidungen treffen, die sie am angemessensten für ihre Heimatmärkte halten“. Heißt im Klartext: Sie glauben an die Sicherheit ihrer Maschinen, haben aber Nachsicht für die aktuellen Luftraumsperrungen. Das Unternehmen arbeite weiter mit Behörden und Kunden zusammen, damit diese die nötigen Informationen erhielten, um Vertrauen in den Betrieb der Flotte zu haben.
Wie reagieren die Fluggesellschaften?
Immer mehr Airlines lassen ihre Max-8-Flotte inzwischen aus Sicherheitsbedenken am Boden, darunter die deutsch-englische TUIfly und Turkish Airlines. Weltweit nutzen Fluggesellschaften über 350 Maschinen vom des Typs.
Die Flugbegleiter der US-Gesellschaften American Airlines und Southwest Airlines haben laut „CNBC“ ihre Arbeitgeber gebeten, die Maschinen aus der Luft zu holen! Diese aber haben am Dienstag betont, dass sie weiterhin Vertrauen in die Boeing-Maschinen des betroffenen Typs haben.
Zahlreiche Länder haben reagiert: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Österreich, Italien, Irland, die Niederlande, Malaysia, Singapur, Australien und Neuseeland schlossen vorerst ihren Luftraum für das Modell. Am Abend sperrte die europäische Luftfahrtbehörde EASA den gesamten europäischen Luftraum für den Flugzeugtyp.
Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte dazu, Sicherheit gehe vor. Auch die britische Regierung sprach von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Der Oman erlaubt keine Starts und Landungen des Flugzeugtyps mehr.
Warum darf die 737 Max 8 trotzdem noch fliegen?
Die amerikanische Luftaufsichtsbehörde FAA hält den Typ nach wie vor für sicher und will vor einem weltweiten Startverbot erst noch die Auswertungen der Blackboxes abwarten.
Allerdings forderte sie Boeing zu Änderungen an den Maschinen auf, dazu soll ein Software-Update gehören. Die FAA will einschreiten, wenn die Ermittlungen strukturelle Sicherheitsprobleme offenbaren.
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