Chefs von Daimler, BMW und VW im Weißen Haus angekommen

Die deutschen Autobosse sind zum Trump-Rapport im Weißen Haus angetreten!

Die Chefs von Daimler und Volkswagen sowie der Finanzchef von BMW sind am Dienstagvormittag um 12 Uhr (18 Uhr deutsche Zeit) im Weißen Haus in der US-Hauptstadt Washington eingetroffen, wo sie mit Präsident Donald Trump und weiteren Vertretern der US-Regierung zusammenkommen. Das Treffen wurde von den Amerikanern angesetzt.

Herbert Diess (VW), Dieter Zetsche (Daimler) und Nicolas Peter (Finanzvorstand BMW) treffen neben dem US-Präsidenten auch US-Wirtschaftsminister Ross und den Handelsbeauftragten Robert Lighthizer. Allerdings ist niemand von der deutschen Regierung ist dabei – auch nicht die deutsche Botschafterin, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Die US-Regierung hatte es abgelehnt, dass die Botschafterin dabei ist. Man wolle nur mit den Auto-Herstellern reden. Kanzlerin Angela Merkel und ihr Wirtschaftsberater wollten aber die Botschafterin dabei haben, damit die USA keinen Keil zwischen die deutschen Autohersteller und die Bundesregierung treiben kann, erfuhr das „Handelsblatt“ aus Regierungskreisen.

Das Treffen findet im Weißen Haus statt. Die Teilnehmer rechnen mit einem etwa zweistündigen Austausch. Bis kurz vor dem Treffen war nicht klar gewesen, ob auch Trump am Gespräch mit den Auto-Managern teilnimmt. Eine Sprecherin bestätigte jedoch seine Teilnahme.

Noch immer steht die Drohung von Präsident Donald Trump im Raum, Strafzölle von bis zu 25 Prozent auf Autoimporte aus der EU zu erheben – was gerade die deutschen Hersteller empfindlich treffen würde. Die Spitzenmanager hoffen nun, dass es nicht so weit kommt und wollen bei dem Treffen vor allem ihre Investitionen in den Vereinigten Staaten in den Vordergrund stellen. Formal liegt die Verhandlungshoheit über das Thema Handel allerdings bei der EU-Kommission.

Was die deutsche Seite allerdings befürchtet: Dass Trump und seine Unterhändler verlangen, dass mehr Arbeitsplätze in den USA geschaffen werden, um die Import-Zölle abzuwenden.

Deutsche Autohersteller in den USA

VW (Chattanooga), BMW (Spartanburg) und Mercedes (Tascaloosa) haben große Werke in den USA, dort arbeiten 350 00 Menschen, weitere 80 000 bei den Zulieferern – aber nach dem Treffen könnten es noch mehr werden.

BMW will ein Motorenwerk in den USA bauen. VW wird nach BILD-Informationen ein Werk für seine I.D.-Elektroautos ankündigen und Mercedes sein bestehendes Werk ausbauen.
Nach dem Treffen könnte es noch ein Pressestatement in der deutschen Botschaft geben. Das ist aber noch nicht sicher.

Zum Vergleich: Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) geht davon aus, dass es rechnerisch 200 000 Arbeitsplätze in Deutschland durch den Export deutscher Autos in die USA gibt.

Aber: Die Autos der deutschen Hersteller, die in den USA gefertigt werden, werden zum größten Teil exportiert – nach China, Kanada, Mexiko aber auch nach Deutschland. So ist BMW der größte Autoexporteur in den USA. in die

2017 verkauften deutsche Hersteller 1,35 Millionen Autos in den USA. Mehr als die Hälfte wurden auch dort gebaut, knapp 500 000 allerdings importiert (und die würden teurer werden).

Bundesregierung ist skeptisch

Die Bundesregierung beobachtet die Entwicklung mit Argusaugen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel verwies aber auf die starke Position der deutschen Hersteller in den USA. „Insofern gibt es durchaus Grund, über diese Fragen – welche Investitionen, welche Zukunft sehen die deutschen Autobauer – als amerikanische Arbeitgeber mit der amerikanischen Administration zu sprechen.“

Trump hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Sommer zwar zugesagt, auf höhere Autozölle vorerst zu verzichten und stattdessen über den Abbau von Handelsbarrieren zu verhandeln. Unter dem Eindruck der Sparpläne von General Motors klang Trump dann aber in der vergangenen Woche schon wieder kämpferisch und drohte, die gesamte Branche in Haftung zu nehmen.

  • US-Präsident verkündet Erfolg

    China will Zölle „reduzieren und abschaffen“

    Die USA und China haben eine vorläufige Einigung im Handelsstreit erzielt. Trump und Xi hatten sich nach dem G20-Gipfel getroffen.

Auch mit China lag der US-Präsident über Monate im Clinch. Am Rande des G20-Gipfels in Argentinien vereinbarten Trump und der chinesische Staatschef Xi Jinping am Wochenende aber eine Art Waffenstillstand:

▶︎In den kommenden 90 Tagen wollen sie auf neue Zölle verzichten und in dieser Zeit über Streitfragen wie den Schutz geistigen Eigentums oder Technologietransfer verhandeln. US-Finanzminister Steven Mnuchin rechnet damit, dass es im Handelskonflikt mit China schon bald ein echtes Abkommen geben wird. Die Verhandlungen würden von Trump persönlich geleitet, sagte er dem Sender CNBC.

Trump selbst schürte die Hoffnung auf ein Ende des Handelsstreits zwischen den beiden größten Volkswirtschaften: „Mein Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi in Argentinien war ein außergewöhnliches Treffen“, twitterte er. „Die Beziehungen zu China haben einen großen Sprung nach vorn gemacht! Es werden sehr gute Dinge passieren.“

Ein gutes Omen für Deutschlands Auto-Bosse?

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