Es wird eng für Huawei! Die USA verschärfen ihr Vorgehen gegen Chinas Telekom-Riesen deutlich.

Es droht eine Klage wegen Technologie-Diebstahls. Der Konzern wehrt sich gegen alle Vorwürfe – auch gegen den Verdacht der Spionage.

Chinas Telekom-Gigant Huawei steht einem Medienbericht zufolge wegen angeblicher Ausspähung von Geschäftsgeheimnissen im Fokus einer strafrechtlichen Untersuchung der US-Justizbehörden. Die Ermittlungen seien bereits fortgeschritten und könnten schon bald zu einer Anklage führen, schrieb das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider.

Von dem möglichen Technologie-Diebstahl könnte auch die Telekom-Tochter T-Mobile US mit einem Gerät zum Testen von Smartphones betroffen gewesen sein. In den USA dürfen Regierungsbehörden keine Produkte mehr von Huawei benutzen!

Huawei wollte sich am Donnerstag nicht direkt zu den berichteten Ermittlungen äußern. Ein Sprecher verwies in einer Stellungnahme an die Deutsche Presse-Agentur aber darauf, dass der Konzern und T-Mobile ihren Gerichtsstreit darüber 2017 beigelegt hätten. Die US-Jury habe „weder Schaden, ungerechtfertigte Bereicherung noch absichtliches oder böswilliges Verhalten durch Huawei festgestellt“.

Auch in Polen wurde kürzlich ein Huawei-Mitarbeiter wegen des Verdachts der Spionage festgenommen.

Wirtschaftlich geht es für Huawei steil bergauf! Das Unternehmen hat 2018 200 Millionen Smartphones verkauft. 2017 waren es noch 150 Millionen – ein Zuwachs um ein sattes Drittel. Huawei ist mittlerweile der weltgrößte Netzwerkausrüster und zweitgrößte Smartphone-Hersteller der Welt – Apple liegt nur noch auf Platz drei.

Auch die Bundesregierung reagiert

Die Bundesregierung denkt unterdessen darüber nach, wie der chinesische Netzwerkausrüster Huawei beim Aufbau des künftigen 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland ausgeschlossen werden kann. Derzeit würden schärfere Sicherheitsanforderungen für den Netzaufbau diskutiert, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Regierungskreise.

Diese könnten so ausgestaltet werden, dass Huawei sie nicht erfülle. Damit wäre der Konzern de facto vom Aufbau der Infrastruktur des künftigen Mobilfunkstandards ausgeschlossen. Falls das nicht reiche, wäre auch eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes möglich. Viele westliche Staaten befürchten wegen der Huawei-Verbindungen zur Führung in Peking Spionagerisiken bei dem Einsatz von Technik des Konzerns.

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Internationales Vorgehen gegen Huawei

Australien und Neuseeland haben Huawei bereits vom 5G-Mobilfunk-Ausbau ausgeschlossen. Der französische Rivale Orange will beim Aufbau des 5G-Netzes nicht mit Huawei zusammenarbeiten. Huawei hat die Verdächtigungen und Vorwürfe zurückgewiesen.

Auch andere westliche Staaten wie Norwegen prüfen, ob sie Huawei-Ausrüstung in ihren Telekomnetzen weiterhin erlauben sollen.

Für weltweites Aufsehen hatte die Festnahme einer Huawei-Managerin in Kanada im Dezember des vergangenen Jahres gesorgt, die von US-Behörden ersucht wurde. Mittlerweile hat China mehrere Kanadier festgenommen – wohl zur Vergeltung – und einen nun zum Tode verurteilt, wohingegen die Huawei-Managerin wieder auf freiem Fuß ist.

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