Das ZDF hat das Jahr 2017 mit einem bereinigten Fehlbetrag von 136,8 Millionen Euro abgeschlossen.

Aufwendungen von 2,291 Milliarden Euro standen Erträge von 2,188 Milliarden Euro entgegen, wie aus der im Internet veröffentlichten Jahresbetriebsrechnung des öffentlich-rechtlichen Senders hervorgeht. 33,7 Millionen Euro aus Rundfunkbeiträgen wurden gemäß den Vorgaben der Finanzkommission KEF zurückgelegt.

Der Fehlbetrag konnte laut Bericht durch Entnahmen aus Rücklagen ausgeglichen werden. Aus Rundfunkbeiträgen erhielt das ZDF 2017 insgesamt rund 1,895 Milliarden Euro, abzüglich der KEF-Rückstellungen blieben noch 1,861 Milliarden Euro.

Die Rücklage muss gebildet werden, weil der Rundfunkbeitrag ab 2017, anders als von der Finanzkommission empfohlen, nicht auf 17,20 Euro pro Haushalt und Monat gesenkt wurde. Damit soll die Beitragshöhe für die Jahre 2021 bis 2024 stabilisiert werden. Derzeit liegt die Abgabe bei 17,50 Euro.

Das heißt: Mit den Rundfunkgebühr-Rücklagen wurden die Löcher im ZDF-Haushalt gestopft. Sparmaßnahmen bei den dafür Verantwortlichen: Fehlanzeige!

  • TV-Gebühren für Russland-Propaganda

    ZDF hat kein Problem mit Kreml-Partner

    Das ZDF hat eingeräumt, unwissend auf Leistungen von Ruptly zurückgegriffen zu haben. Ein Problem scheint man darin nicht zu sehen.

Die Bezüge der ZDF-Chefetage

ZDF-Intendant Bellut erhielt 2017 Bezüge in Höhe von 350 400 Euro, wie aus dem ebenfalls online veröffentlichten Bericht über die Einkommen der Geschäftsleitung hervorgeht.

Hinzu kamen Sachbezüge in Form des privat zu versteuernden geldwerten Vorteils für den Dienstwagen (2322 Euro) und eine Aufwandsentschädigung (monatlich 766,94 Euro). Für Tätigkeiten bei Tochter- und Beteiligungsgesellschaften des ZDF erzielte Bellut demnach Einkünfte in Höhe von 41 135,48 Euro.

Chefredakteur Peter Frey erhielt 230 880 Euro an Bezügen, Programmdirektor Norbert Himmler 227 280 Euro.

Beide bekamen zusätzlich ebenfalls Sachbezüge in Form des geldwerten Vorteils für den Dienstwagen und eine monatliche Aufwandsentschädigung von je 511,29 Euro. Die gesamten Personalaufwendungen lagen laut der Betriebsrechnung bei 464,4 Millionen Euro.

2016 hatte der bereinigte Jahresfehlbetrag bei 212,9 Millionen Euro gelegen. Im laufenden Jahr rechnet das ZDF laut dem im Dezember veröffentlichten Haushaltsplan mit einem Fehlbetrag von 196,8 Millionen Euro, der erneut durch Sonderrücklagen gedeckt werden könne.

Die mittelfristige Finanzplanung des Senders sieht vor, die noch bis 2020 laufende Beitragsperiode mit einem positiven Ergebnis abzuschließen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Team Liquid gewinnt auch Blast Series Pro in Los Angeles

Los Angeles (dpa) – Unaufhaltsam hat sich Team Liquid bei der Blast Pro Series in Los Ange…