Die Deutschen werden immer umweltbewusster. Im aktuellen Insa-Meinungstrend verdrängen die Grünen die Union vom ersten Platz, Supermärkte schmeißen Plastik aus ihren Regalen und jeden Freitag trommeln Schüler für den Klimaschutz.

Selbst vor dem Auto macht der Klima-Wahn nicht halt! Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Targobank zeigt (liegt BILD exklusiv vor), sind die Deutschen offenbar dazu bereit, der Umwelt zuliebe sogar beim Thema Autofahren Abstriche zu machen.

Eine Mehrheit der Befragten (57 Prozent) spricht sich in der Befragung für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen aus, im Durchschnitt plädieren sie für eine Beschränkung auf 136 km/h. 73 Prozent sind außerdem dafür, dass die Hersteller das Tempo von vornherein auf 250 km/h drosseln. 42 Prozent wollen kein Tempolimit.

Zoff um Tempolimit

Seit Jahren gibt es Zoff um die Geschwindigkeitsbeschränkung auf Autobahnen. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist dagegen, Umweltverbände und Grüne sind dafür.

▶︎ Oliver Krischer, Fraktionsvize und Verkehrsexperte der Grünen, zum Umfrage-Ergebnis: „In fast allen europäischen Ländern gibt es ein Tempolimit. (…) In Deutschland wird sich das wie im Rest der Welt früher oder später auch durchsetzen, einfach weil es vernünftig ist.“

▶︎ Oliver Luksic, verkehrspolitischer Sprecher der FDP, kontert: „Tempo 130 auf Autobahnen ist analoge Verkehrspolitik von gestern, die die Grünen nun aufgreifen, um ihren Kampf gegen das Auto und die individuelle Mobilität fortzuführen. (…) Das System von Richtgeschwindigkeit und variabler Tempobeschränkung über die bekannten Schilderbrücken hat sich längst bewährt.“

▶︎ Zank ums Limit gibt’s auch innerhalb der Regierung. Die SPD-Verkehrsexpertin Kirsten Lühmann will die Beschränkung – und geht auf Konfrontationskurs zum Koalitionspartner CDU/CSU. Lühmann zu BILD: „Bislang stellt die Union dieses Thema noch als Verbotspolitik dar. Die Zahlen aus der Umfrage zeigen, dass die Bevölkerung da schon viel weiter ist als unser Koalitionspartner. Ich bin mir sicher, dass auch das Verkehrsministerium hier bald ein Einsehen haben wird.“

Umweltverträglichkeit ja, Dieselfahrverbote nein

Mit Gutscheinen online sparen
Ein Service von





Shopübersicht
Top Gutscheine

Was die Umfrage auch zeigt: Bei der Kaufentscheidung für ein Auto wird die Umweltverträglichkeit als Faktor immer wichtiger. Für 15 Prozent der Befragten ist das ein Kriterium, wenn es um die Entscheidung für eine bestimmte Antriebsart geht. 2018 sagten das nur 12 Prozent.

57 Prozent finden zudem Elektroautos umweltfreundlicher als Diesel oder Benziner. 36 Prozent halten die Verbrennungsmotoren schon für nicht mehr zeitgemäß. Markus Häring, Chef der Targobank Autobank: „Die Studie zeigt, dass das Interesse an Hybrid- oder Elektromotoren langsam wächst. Diese Antriebsarten sind in der Regel aber teurer als Benziner oder Diesel. Wir rechnen deshalb mit einer steigenden Nachfrage bei der Autofinanzierung.“

  • Weniger CO2, weniger Unfallopfer

    Verbände fordern Tempolimit

    Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin sprachen sich heute verschiedene Verbände für ein Tempolimit auf Autobahnen aus.

ABER: Bei all dem Klima-Wahn – Dieselfahrverbote halten die meisten trotzdem für falsch. 64 Prozent und damit die Mehrheit lehnen solche Verbote ab, 34 Prozent sind für Fahrverbote. Doch selbst die Fahrverbots-Minderheit sind in der Mehrheit für Ausnahmeregelungen für Handwerker und Co.

Für die Umfrage hat Forsa vom 5. bis zum 15. April 2019 insgesamt 1003 Menschen befragt, die ein Auto fahren und beim Autokauf mitentscheiden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Team Liquid gewinnt auch Blast Series Pro in Los Angeles

Los Angeles (dpa) – Unaufhaltsam hat sich Team Liquid bei der Blast Pro Series in Los Ange…