Landlust sorgt für Preis-Frust!

Der Immobilien-Kauf in deutschen Metropolen und deren Speckgürtel ist mittlerweile praktisch unbezahlbar. Bislang blieben die ländlichen Regionen davon weitgehend verschont.

Das ändert sich jedoch teilweise rapide, wie der Wohnatlas der Postbank zeigt. Plötzlich schießen auf die Preise in der Provinz durch die Decke!

Die stärksten Kaufpreis-Steigerungen zeigen sich nicht etwa im Münchner Umkreis, wo es schon seit Jahren teuer ist und noch immer teurer wird. Die Preise in der kleinen Stadt Suhl in Süd-Thüringen legten im Jahr 2018 um stolze 48,24 Prozent zu. Auch sonst wird es in der Thüringer Umgebung teurer: In den Landkreisen Kronach (Oberfranken, nahe Thüringen), Kyffhäuserkreis (Nordthüringen) und Schmalkalden-Meinigen (Thüringen) stiegen die Preise etwa um 40 Prozent.

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Trotz des Aufschwungs: Die Städte sind mit einer Spanne von circa 900 bis 1 700 Euro pro Quadratmeter noch vergleichsweise erschwinglich. „Mitteldeutschland rund um Erfurt in Thüringen und über die Grenze in Franken gehört zu den günstigsten Regionen in Deutschland“, erklärt die Postbank.

Auch in anderen Teilen Deutschlands muss mehr auf den Tisch gelegt werden: In Straubing-Bogen (Bayern) stiegen die Preise um 31 Prozent. In Wittmund (Niedersachsen), Bad Kissingen (Bayern), Lindau (Bayern), Dessau-Roßlau (Stadt Sachsen-Anhalt) und Northeim (Niedersachsen), stiegen die Preise um ebenso stolze 22 bis 24 Prozent.

Eva Grunewald von der Postbank erklärt, die Menschen suchten Geldanlagen vermehrt auf dem Land: „In und um die Metropolen wird es zunehmend eng und teuer.“

Bayern am teuersten

Deutschlands teuerste Regionen liegen beinahe ausschließlich im Süden. Von den zehn teuersten Kleinstädten und Landkreisen befinden sich acht in Bayern. Spitzenreiter ist Miesbach im Münchner Einzugsgebiet: Hier stieg der Preis um stolze 14,21 Prozent auf 5615 Euro. Platz zwei belegt Starnberg: Hier liegt der Preis etwa gleich hoch. Er stieg jedoch nur um 5,94 Prozent.

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Auch im Metropolen-Ranking ist Bayern weiterhin ganz vorne: München bleibt die teuerste Stadt. Hier wurde sogar die 7000-Euro-Grenze geknackt: Der Durchschnittswert lag bei 7508 Euro – 8,7 Prozent mehr als im Jahr 2017. Frankfurt bleibt mit 5058 Euro pro Quadratmeter und einem starken Anstieg um 10,5 Prozent auf Platz zwei. Darauf folgen Hamburg mit 4587 Euro und Berlin mit 4166 Euro und dem größten Anstieg von 11,4 Prozent. Düsseldorf und Köln bilden mit den Plätzen sechs und sieben das Schlusslicht der sog. „Big Seven“: Hier muss etwa halb so viel auf den Tisch gelegt werden, wie in München.

Deutschlandweit sind 2018 die Preise in 90 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte gestiegen, durchschnittlich um 7,2 Prozent. Somit ist es nun in 365 von 401 Städten teurer. Grunewald zur Preis-Zukunft: „Solange die Niedrigzinsphase anhält und Baukredite günstig sind, ist eine Trendwende nicht zu erwarten.“

(Zahlen beziehen sich auf Angaben des Statistischen Bundesamts)

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