US-Autobauer Ford muss sein Europageschäft umstrukturieren. Der Grund: Er muss sich an die schärferen EU-Klimavorgaben anpassen und aus den Verkaufsverlusten rauskommen.

Der US-Konzern macht jetzt ernst! Zunächst will Ford seinem tief in den Verlusten steckenden Europageschäft neue Luft verschaffen – indem Tausende Arbeitsplätze gestrichen werden.

Am Donnerstag kündigte Ford ein Programm an, durch das die Kosten in diesem und im nächsten Jahr massiv gesenkt werden sollen. Zugleich will das Unternehmen in neue Modelle investieren und das Fahrzeugangebot elektrifizieren, um die schärferen EU-Klimavorgaben zu erfüllen.

▶︎ Unprofitable Fahrzeugmodelle sollen aus dem Angebot gestrichen werden. „Wir ergreifen entschlossene Maßnahmen, um das Ford-Geschäft in Europa zu transformieren“, erklärte Europachef Steven Armstrong.

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Verschiedene Ideen zur Arbeitskosten-Senkung

Ford wolle die Arbeitskosten so weit wie möglich senken und Mitarbeiter dazu bewegen, freiwillig auszuscheiden. Dazu sollen Gespräche mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft aufgenommen werden.

Die Höhe des geplanten Personalabbaus nannte Armstrong nicht. Im Gespräch mit Reuters machte er jedoch klar, dass „Tausende“ Stellen wegfallen sollen. „Das Redesign soll das Geschäft wieder auf ein akzeptables Niveau bringen.“ Zuletzt waren bei Ford in Europa rund 53 000 Leute beschäftigt.

▶︎ Das Ziel: In Europa eine langfristige operative Rendite von sechs Prozent zu erzielen! Im dritten Quartal 2018 hatte Ford in Europa einen Verlust von 245 Millionen Dollar eingefahren nach minus 192 Millionen vor Jahresfrist.

Brexit macht US-Konzern zu schaffen

Für Ford ist Großbritannien der größte europäische Markt, das schwache Pfund trifft den US-Autobauer daher besonders stark. Eindeutig: Den Amerikanern macht der Brexit zu schaffen. Auch schwächere Geschäfte in Russland und in der Türkei schlagen zu Buche.

Zur Sanierung soll die mit Volkswagen geplante Allianz beitragen, durch die das Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen gestärkt werde. Details dazu gab Armstrong nicht bekannt. Der Abbau von Arbeitsplätzen und die Überarbeitung des Modellangebots erfolgten unabhängig vom Ergebnis der Gespräche mit Volkswagen.

Zudem kündigte Ford an, die Fertigung eines Automatikgetriebes in Bordeaux einzustellen. Zudem wird das Gemeinschaftsunternehmen Sollers in Russland auf den Prüfstand gestellt. Eine Entscheidung wurde für das zweite Quartal angekündigt. Die Niederlassung in Großbritannien soll ebenfalls restrukturiert werden.

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