Rom – Der Autobauer Fiat Chrysler (FCA) hat sein milliardenschweres Übernahmeangebot für eine Fusion mit dem französischen Konkurrenten Renault überraschend zurückgezogen – offenbar aus politischen Gründen!

Das teilte FCA-Sprecher Niel Golightly in der Nacht zu Donnerstag in Rom mit. Und in einer Stellungnahme des italienische-amerikanische Autobauers heißt es, es sei klar geworden, dass derzeit die politischen Voraussetzungen, damit eine solche Fusion erfolgreich sei, in Frankreich nicht gegeben seien.

Ende Mai hatte Fiat Renault eine Fusion vorgeschlagen, bei der beide Seiten je 50 Prozent erhalten sollten.

Renault hatte sich grundsätzlich offen für einen Zusammenschluss gezeigt. Die französische Regierung – der Staat hält Anteile von 15 Prozent – machte aber eine Arbeitsplatz- und Standortgarantie zur Bedingung. Renault hatte dann am frühen Donnerstagmorgen die Entscheidung über die Aufnahme von förmlichen Fusionsgesprächen mit Fiat verschoben, da die französische Regierung eine Verschiebung beantragt habe.

Aus Kreisen des französischen Autobauers war in der Nacht zum Donnerstag zu hören, der Grund für die Rücknahme des Angebots sei der Versuch Frankreichs, eine Entscheidung über die Fusion zu verschieben.

Ein Insider wurde noch konkreter und sagte, Frankreich habe den 30 Milliarden Euro schweren Zusammenschluss verschieben wollen, um Beratungen mit Nissan und der Regierung in Tokio zu führen.

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Der geplatzte Zusammenschluss mit FCA ist derzeit nicht die einzige schlechte Nachricht für Renault. Wirtschaftsminister Le Maire erklärte, in der Affäre um Ex-Spitzenmanager Carlos Ghosn (64) werde Anzeige erstattet. Dem Ex-Manager wird unter anderem schwere Untreue zur Last gelegt.

Der Justiz-Krimi um Ghosn hat das von ihm geschaffene und kontrollierte französisch-japanische Auto-Bündnis zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi in eine schwere Krise gestürzt.

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