Montagmorgen, fünf Uhr in der Frühe. Es ist viel zu tun so kurz vor Weihnachten. Aber Deutschland steht still: Totalausfall im Fernverkehr der Deutschen Bahn.

Wegen der gescheiterten Verhandlungen mit der Gewerkschaft und des Warnstreiks der EVG bleiben alle Züge in den Bahnhöfen. Das sorgt im ganzen Land für Chaos. Pendler kommen nicht zur Arbeit, Termine müssen abgesagt werden, entnervte Menschen müssen ihre Pläne ändern.

  • Alle Infos im Live-Ticker

    Das Bahn-Chaos dauert noch den ganzen Tag!

    Auf Deutschlands Schienen herrscht Chaos. Warnstreiks bei der Bahn trafen den Berufsverkehr hart! Das Chaos dauert den ganzen Tag an.

  • Gewerkschafts-sprecher im BILD-Talk

    Was soll der BAHNsinn?

    In der Hauptzeit für Pendler blieben die Fernzüge und etliche Nahverkehrszüge stehen. Im BILD-Talk erklärt der Gewerkschaftssprecher warum.

Zum Start in die vorletzte Vorweihnachtswoche hat es die meisten Reisenden und Berufstätigen kalt erwischt. Wer sich am Sonntag informiert hatte, konnte vielleicht mit einzelnen, lokalen Zugausfällen rechnen. Aber nicht mit dem Stillstand im gesamten Bundesgebiet.

Aktuelle Informationen gab es auch nicht, weil Reise- und Ansagezentren bestreikt wurden. Auch die Website der Bahn war betroffen.

In Nordrhein-Westfalen staute sich der Verkehr auf 447 Autobahn-Kilometern. In Bayern waren es 100 Kilometer. Massiver kann ein Streik kaum in das Alltagsleben der Deutschen eingreifen. Ist es das wert?

Die Gewerkschaft fordert 7,5 Prozent mehr Gehalt und ein Modell, bei dem zwischen Lohnerhöhung, Arbeitszeitverkürzung oder mehr Urlaubstagen gewählt werden kann. Es geht um 160 000 Beschäftigte.

Die Bahn hatte ein Angebot in Höhe von 5,1 Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro vorgelegt, heißt es. Angestellte sollten auch eine Arbeitszeitverkürzung wählen können und der Beitrag zur betrieblichen Altersvorsorge sollte angehoben werden.

Die zerstrittenen Parteien liegen also rund 2,4 Prozent auseinander, wenn die Zahlen so stimmen. Bei einem Monatsgehalt von 3000 Euro wären das 72 Euro. Brutto. Für diese Größenordnung ist die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft bereit, Millionen Deutsche unvorbereitet an der Bahnsteigkante stehen zu lassen, das ganze Land zu still zu legen.

Was für ein Wahnsinn!

Das Streikrecht ist ein wichtiges Recht für Arbeitnehmer, keine Frage. Aber die Deutschen haben ein gutes Gefühl dafür, was angemessen ist und was nicht. Auf Twitter schreibt ein gestrandeter Reisender, er ließe sich nicht für übertriebene Forderungen in Geiselhaft nehmen.

In Berlin fiel übrigens auch die S-Bahn aus, die U-Bahnen waren überfüllt. Es gab aber etwas, das funktionierte: Am Viktoria-Louise-Platz stiegen zwei Kontrolleure ein und überprüften die Fahrkarten.

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