Harter Schnitt bei der Deutschen Bank!

Die Deutsche Bank plant im Zuge ihrer Umstrukturierung bis 2022 den Abbau von rund 18 000 Stellen. Das teilte Deutschlands größtes Geldhaus am Sonntag nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Die Bank werde damit nach dem Umbau noch rund 74 000 Vollzeitstellen haben.

Die Deutsche Bank baut radikal um und nimmt dafür auch einen Milliardenverlust im zweiten Quartal in Kauf. Insgesamt werde der Konzernumbau bis Ende 2022 voraussichtlich 7,4 Milliarden Euro kosten, teilte der Dax-Konzern ebenfalls mit.

Umbau im Vorstand

Die Deutsche Bank baut auch ihren Vorstand grundlegend um. Privatkundenchef Frank Strauß und die für Regulierungsthemen zuständige ehemalige Bankenaufseherin Sylvie Matherat verlieren ihre Posten im Führungsgremium des größten deutschen Geldhauses.

Beide werden die Bank zum 31. Juli dieses Jahres verlassen, wie die Deutsche Bank am Sonntag in Frankfurt mitteilte. Bereits am Freitag hatte die Bank bekanntgegeben, dass Investmentbankchef und Konzernvize Garth Ritchie das Institut zum 31. Juli verlassen wird.

Der bisherige SAP-Vorstand Bernd Leukert stößt zum 1. September 2019 als Vorstand für Digitalisierung, Daten und Innovation zur Deutschen Bank, um die IT auf Vordermann zu bringen.

  • Auch Trump sei verwickelt

    Deutscher Bank droht rechtlicher Ärger in USA!

    Die US-Justizbehörden gehen einem Medienbericht zufolge einem Verdacht wegen möglicher Verstöße gegen Anti-Geldwäschegesetze nach!

Deutsche Bank in tiefroten Zahlen

Der Konzernumbau reißt Deutschlands größtes Geldhaus bereits im zweiten Quartal des laufenden Jahres tief in die roten Zahlen. Einschließlich der Belastungen für die Umstrukturierung rechnet die Bank nach vorläufigen Zahlen mit einem Verlust von etwa 500 Millionen Euro vor Steuern und 2,8 Milliarden Euro nach Steuern im Zeitraum April bis Ende Juni.

Bereinigt um diese Belastungen erwarte die Bank für das zweite Quartal einen Gewinn vor Steuern in Höhe von rund 400 Millionen Euro und nach Steuern von 120 Millionen Euro. Die Zwischenbilanz für das zweite Quartal 2019 will der Konzern wie geplant am 24. Juli veröffentlichen.

Angekündigt wurde ein Kostensenkungsprogramm, mit dem die bereinigten Kosten auf 17 Milliarden Euro im Jahr 2022 gedrückt werden sollen.

Konzernchef Christian Sewing hatte bei der Hauptversammlung im Mai „harte Einschnitte“ angekündigt. Schon damals war klar, dass das seit zwei Quartalen verlustreiche Kapitalmarktgeschäft dabei im Fokus stehen würde.

  • Volumen von 50 Milliarden

    Deutsche Bank plant neue Bad Bank

    Im Mai kündigte Deutsche Bank-Chef Sewing den Konzernumbau an. Dazu gehört offenbar auch eine Bad Bank zum Auslagern von Derivaten!

Rückzug aus dem Aktiengeschäft

Am Sonntag teilte die Bank mit, dass sie sich aus dem Aktienhandelsgeschäft zurückziehen werde. Darüber hinaus soll das Handelsgeschäft, insbesondere der Handel mit Zinsprodukten, angepasst werden. Um Bilanzpositionen in Höhe von 74 Milliarden Euro aus diesen Geschäftsfeldern abzuwickeln, gründet die Bank eine interne „Bad Bank“.

Sewing hatte im Mai gesagt, die Bank werde „konsequent auf die profitablen und wachsenden Bereiche“ ausgerichtet, die für die Kunden besonders wichtig seien. „Wir haben immer noch zu hohe Kosten, die wir nicht direkt einer Leistung für unsere Kunden zuordnen können.“

Zum Investmentbanking gehört beispielsweise die Beratung von Firmen bei Börsengängen oder Übernahmen sowie der Handel mit Wertpapieren und Devisen. Im sogenannten Transaction Banking, das Zahlungsverkehr, Handelsfinanzierung und Wertpapierdienstleistungen umfasst, zählt die Deutsche Bank zur Weltspitze. Potenzial sieht das Geldhaus auch in der Vermögensverwaltung. Dagegen galt schon länger als ausgemacht, dass das US-Handelsgeschäft mit Anleihen und Aktien gestutzt wird.

Bei der Hauptversammlung hatte auch der Aufsichtsrat klargemacht, dass es nicht weitergehen kann wie bisher – erst recht nicht nach der Absage einer Fusion mit der Commerzbank. „Wir müssen noch schneller und radikaler umbauen“, forderte Aufsichtsratschef Paul Achleitner.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Deutsche Bank ihren ersten Jahresgewinn seit 2014. Doch das erste Quartal des laufenden Jahres zeigte, wie angespannt die Lage nach wie vor ist: Die Deutsche Bank verdiente in den drei Monaten gerade einmal 201 Millionen Euro, während die US-Konkurrenz Milliardengewinne einfuhr.

BILD Gutscheine:
Hier gibt’s den perfekten Strauß für den perfekten Moment. Finde jetzt deinen Fleurop Gutschein

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Team Liquid gewinnt auch Blast Series Pro in Los Angeles

Los Angeles (dpa) – Unaufhaltsam hat sich Team Liquid bei der Blast Pro Series in Los Ange…