Zur neuen Strategie der Deutschen Bank gehört offenbar auch wieder eine interne Bad Bank. Damit sollen Risiken von Wertpapiere im Volumen von bis zu 50 Milliarden Euro ausgelagert oder verkauft werden.

Vor allem langlaufende Derivate, die zuletzt kaum Ertrag abgeworfen hatten seien darunter. Das sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Ende März hatte die Bank in der Bilanz den Marktwert ihrer Derivate auf 331 Milliarden Euro beziffert – die gesamte Bilanzsumme der Bank belief sich auf 1,44 Billionen Euro.

Außerhalb Europas wolle das Institut seine Aktienhandels- und Zinshandelsgeschäfte deutlich schrumpfen oder sogar komplett schließen. Details könnten im Juli mit den Halbjahreszahlen bekanntgegeben werden. Als erstes hatte die „Financial Times“ darüber berichtet.

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Anleger nahmen die Pläne positiv auf. Die gebeutelte Deutsche-Bank-Aktie legte zu Wochenbeginn fast vier Prozent zu und war damit mit Abstand größter Gewinner im Leitindex Dax.

Die Deutsche Bank verwies dazu kontaktiert nur auf die Äußerungen von CEO Christian Sewing auf der Hauptversammlung im Mai. Dort hatte er gesagt, der Konzernumbau solle beschleunigt werden.

Sewing hatte vor den Aktionären „harte Einschnitte“ angekündigt. Die Investmentbank müsse mehr auf ihre Stärken ausgerichtet werden, hatte er damals gesagt und Einschnitte im Aktienhandel und im Handel mit Staatsanleihen angedeutet.

Sewing setzt stattdessen auf stabile Geschäfte wie die Transaktionsbank, die Zahlungsverkehrslösungen anbietet, und die Vermögensverwaltung mit der Fondstochter DWS.

Wie funktioniert eine Bad Bank?

Die Deutsche Bank hat bereits Erfahrung mit einer internen Bad Bank. Dabei wird das ausrangierte Geschäft aus Transparenzgründen vom Kerngeschäft getrennt, bleibt aber auf der eigenen Bilanz. Der Abbau der Assets erfolgt dann Schritt für Schritt über Verkäufe oder natürliche Laufzeiten, sukzessive wird damit auch Kapital freigesetzt.

2016 schlossen sie nach vier Jahren die letze Bad Bank (NCOU). Anfangs lagerten dort risikogewichtete Anlagen im Volumen von 128 Milliarden Euro. Nachdem mehr als 90 Prozent davon abgebaut worden waren, erklärte die Bank Vollzug und übertrug die verbliebenen Portfolien auf die jeweiligen Geschäftssparten.

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