Großer Deal für Airbus: Während der amerikanische Konkurrent Boeing in Folge von zwei Abstürzen in der Krise steckt, boomt es beim europäischen Flugzeughersteller.

Der staatliche Luftfahrtdienstleister China Aviation Supplies Holding (CAS) kauft 300 Airbus-Flugzeuge. Der Deal wurde am Rande eines Staatsbesuchs von Chinas Staatschef Xi Jinping in Paris unterschrieben. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nannte den Megadeal vor Journalisten ein „exzellentes Signal“.

Flieger im Wert von 27 Milliarden Euro

Es handelt sich um 290 Mittelstreckenjets aus der A320-Familie und zehn Langstreckenjets der A350-Reihe. Laut Airbus-Preisliste kosten sie zusammen mehr als 30 Milliarden US-Dollar (27 Milliarden Euro).

Wegen branchenüblicher Rabatte dürfte der tatsächlich vereinbarte Kaufpreis aber deutlich niedriger ausfallen.

China ist ein guter Kunde

Über ein Airbus-Geschäft mit China wurde schon länger spekuliert. Im Januar 2018 hatte Macron angekündigt, dass China 184 Jets erwerben wolle. Seitdem hörte man nichts mehr über die Verhandlungen.

China war auch zuvor schon ein guter Airbus-Kunde: Knapp ein Viertel seiner Verkehrsflugzeuge liefert das Unternehmen in das Land aus. Aber auch in der Produktion ist China ein wichtiger Partner. Unter anderem lässt Airbus in Tianjin A319- und A320-Flugzeuge montieren.

Airbus wächst, Boeing in der Krise

Für Airbus kommt der Deal gerade recht. Im Februar wurde bekannt, dass wegen mangelnder Nachfrage die Produktion des weltweit größte Passagierjets A380 im Jahr 2021 eingestellt werden soll. Trotzdem erwirtschaftete Airbus letztes Jahr einen Gewinn von 3,05 Milliarden Euro (plus 29 Prozent zum Vorjahr).

US-Konkurrent Boeing hingegen muss sich nach zwei Abstürzen (insgesamt 346 Tote) internationalen Untersuchungen zu möglicherweise fehlerhafter Technik stellen. Zahlreiche Länder erließen Flugverbote für Maschinen des Unglücksmodells 737 Max. Auch die Frage, ob bei der Zulassung der Flieger durch die US-Luftfahrtbehörde FAA alles mit rechten Dingen zuging, ist Gegenstand von Ermittlungen.

Zudem will Indonesiens staatliche Fluggesellschaft Garuda eine milliardenschwere Bestellung über 49 Boeing 737 Max rückgängig machen.

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