Nach den Bränden in Kalifornien werden wesentlich mehr Menschen vermisst als bislang angenommen. Die Zahl der Toten steigt ebenfalls.

Ein Polizist in der vom Feuer weitgehend zerstörten Stadt Paradise

Beim verheerenden Waldbrand im Norden Kaliforniens ist die Zahl der Vermissten sprunghaft auf mehr als 600 angestiegen. Die Zahl der Vermissten habe sich auf 631 mehr als verdoppelt, sagte der Sheriff des Bezirks Butte, Kory Honea, am Donnerstag. Demnach wurden außerdem sieben weitere Leichen gefunden. Die Zahl der bestätigten Todesopfer beim sogenannten „Camp Fire“ um die Stadt Paradise stieg damit auf 63.

Zum sprunghaften Anstieg der Vermisstenzahl sagte Honea, Ermittler hätten unter anderem Notrufe nach dem Ausbruch des Waldbrandes vor einer Woche ausgewertet. Es habe ein „außerordentliches Chaos“ geherrscht.

US-Präsident Donald Trump will am Samstag nach Kalifornien reisen, um mit Bewohnern der heimgesuchten Gebiete zusammentreffen. Das teilte am Donnerstag in Washington eine Sprecherin des Weißen Hauses mit. Details der geplanten Reise nannte sie noch nicht.

Trump hatte nach eigenen Angaben zuvor am Donnerstag mit dem kalifornischen Gouverneur Jerry Brown gesprochen, um ihm seine Solidarität auszusprechen. Er habe Brown gesagt, dass seine Regierung „den ganzen Weg“ an seiner Seite und jener der kalifornischen Bevölkerung stehe, schrieb der Präsident bei Twitter. Politisch sind Trump und der Gouverneur, welcher der Demokratischen Partei angehört, verfeindet.

Vor einigen Tagen hatte Trump noch der kalifornischen Regierung die Schuld für die rasche Ausbreitung der Brände gegeben. Er drohte sogar mit der Streichung von Bundesmitteln für den Staat, sollte Kalifornien seine Forstverwaltung nicht auf Vordermann bringen: „Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Waldbrände, außer dass die Forstverwaltung so mangelhaft ist.“

Kritiker des Präsidenten verwiesen allerdings darauf, dass die Mehrheit der kalifornischen Wälder der Verwaltung der Bundesregierung untersteht. Forscher bringen die Dimension der Busch- und Waldbrände zumindest teilweise mit dem Klimawandel in Verbindung – darauf ging Trump jedoch nicht ein. (AFP)

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