In der türkischen Hauptstadt entgleist ein Schnellzug nach dem Zusammenstoß mit einer Lokomotive. Mindestens neun Menschen kamen ums Leben.

Zugunglück am Rande von Ankara.

Bei einem schweren Zugunglück in der türkischen Hauptstadt Ankara sind mindestens neun Menschen getötet und über 80 verletzt worden. Das sagte Transportminister Mehmet Cahit Turhan im Fernsehen. Unter den Toten seien einer der Zugführer aus der Lokomotive sowie zwei Lokführer aus dem Schnellzug. Zuvor hatte der Gouverneur der Provinz Ankara, Vasip Sahin, von vier Toten und 43 Verletzten gesprochen.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes ist auch ein Deutscher unter den Toten. „Bei dem tragischen Zugunglück in Ankara heute Morgen ist nach derzeitigem Kenntnisstand auch ein Deutscher verstorben. Dies konnte die türkische Polizei bestätigen“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Die Botschaft in Ankara sei informiert und stehe mit den türkischen Behörden und den Angehörigen in Kontakt.

An der Unglücksstelle seien mittlerweile alle Menschen aus den Trümmern geborgen, sagte der Transportminister. Fernsehreportern zufolge gehen die Aufräumarbeiten aber weiter. Auch Spürhunde seien noch im Einsatz.

Video13.12.2018, 11:35 Uhr00:29 Min.Mindestens neun Tote bei schwerem Zugunglück in Ankara

Gegen 6.30 Uhr Ortszeit war nahe der Station Marsandiz der zwischen den Städten Ankara und Konya verkehrende Schnellzug mit einer Lokomotive zusammengestoßen. Der Gouverneur der Provinz Ankara, Vasip Sahin, sagte, die Lokomotive sei auf denselben Gleisen wie der Schnellzug für eine Kontrollfahrt unterwegs gewesen. Teile des Hochgeschwindigkeitszuges krachten nach der Kollision in eine Überführung. Die Konstruktion, die offenbar aus Metall bestand, brach teilweise auf zwei der Waggons herunter.

Zugunglücke sind in der Türkei keine Seltenheit

Bilder zeigten die beiden betroffenen Wagen umgestürzt zwischen zerrissenem und verbogenem Metall liegend, einer davon quer zu den Gleisen. Nicht weit entfernt ist die ebenfalls von den Gleisen abgekommene schwere Zugmaschine zu sehen. Der Unfallort liegt nahe der Station Marsandiz, die keine belebte Großstadt-Station ist. Ersten Informationen zufolge liegt dort unter anderem eine Anlage zur Wartung von Zügen.

Wie schnell der Zug unterwegs war, blieb zunächst unklar. Auch wieso gleichzeitig zwei Züge auf denselben Gleisen fahren durften, konnten die Behörden noch nicht beantworten. Anadolu zufolge hat die Staatsanwaltschaft in Ankara eine Untersuchung eingeleitet.

Zugunglücke sind in der Türkei keine Seltenheit. Erst im Juli waren bei einem schweren Unfall in der Nordwesttürkei mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 300 Menschen mussten verletzt in Krankenhäuser gebracht werden. Der Zug mit 362 Reisenden an Bord war entgleist, nachdem Regenfälle das Gleisbett weggespült hatten.

Die Türkei will Medienberichten zufolge ihr Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz modernisieren und hofft dabei auch auf Investitionen aus Deutschland. (dpa)

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