Wie fit ist Alexander Zverev? Das war nach dem Schreckmoment in Halle eine entscheidende Frage. Die deutsche Nummer eins gab mit einem souveränen Sieg über den US-Amerikaner Steve Johnson eine erste Antwort und steht beim Rasenturnier zum dritten Mal im Viertelfinale.

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Halle/Westfalen (dpa) – Auch sein geschwollenes Knie soll Alexander Zverev von seinem angestrebten Weg ins Halbfinale von Halle nicht abhalten.

«Es gibt ein paar Bewegungen, wo es weh tut», schilderte der 22-Jährige. «Ich will jetzt nicht sagen, welche Bewegungen, sonst liest das noch jemand, dann wird er genau das machen.» Angesichts seiner Probleme, eines Blutergusses und «viel Flüssigkeit» im Knie fand auch Zverev seine souveräne Achtelfinal-Vorstellung gegen den US-Amerikaner Steve Johnson «sehr gut».

Mit einer geballten Faust quittierte die Nummer fünf der Tennis-Welt das 6:3, 7:5 in 76 Minuten. «Die letzten paar Tage waren nicht einfach für mich. Ich bin froh, dass ich hier auf dem Platz stehen kann», sagte Zverev. Bei anderen Turnieren wäre er vielleicht nicht angetreten und hätte sein Knie für den Auftakt in Wimbledon am 1. Juli geschont, meinte er.

Eine gute Woche vor dem Auftakt des Grand-Slam-Turniers in London bekommt es Zverev nun mit dem Belgier David Goffin zu tun und trägt die Hoffnungen, auch am Final-Wochenende noch dabei zu sein. Außer ihm ist kein weiterer Deutscher bei der 27. Auflage des mit rund 2,2 Millionen Euro dotierten Rasen-Turniers in Westfalen mehr vertreten. Stuttgart-Halbfinalist Jan-Lennard Struff hatte am Mittwoch gegen den russischen Top-Ten-Spieler Karen Chatschanow das Nachsehen gehabt.

Zverev war im Achtelfinale gegen Weltranglisten-76. Johnson von außen von einer Verletzung nichts anzumerken. Am Montag war er beim Zweisatz-Sieg über den Niederländer Robin Haase noch ausgerutscht und zunächst auf dem Rasen liegen geblieben. Sein schmerzverzerrtes Gesicht hatte Anlass zur Sorge gegeben. «Eine Sehne ist angeschwollen. Ich hoffe, es ist eine Frage der Zeit», sagte Zverev.

Das Doppel mit seinem Bruder Mischa Zverev hatte er zuvor abgesagt, am Dienstag gar nicht zum Schläger gegriffen und am Mittwoch nur eine halbe Stunde gespielt. «Ich bin sehr froh, dass ich heute gespielt habe und nicht gestern, denn gestern wäre es wirklich knapp geworden», sagte Zverev. Nach einem ausführlichen Test am Donnerstagvormittag war ihm aber klar, dass er antreten kann.

Unterstützt vom Publikum erspielte sich Zverev gegen den sieben Jahre älteren Weltranglisten-76. Johnson beim Stande von 3:3 seine ersten Breakmöglichkeiten und nutzte die dritte Chance, um erstmals in Führung zu gehen. Johnson, der zum Auftakt der Noventi Open problemlos den Augsburger Philipp Kohlschreiber bezwungen hatte, musste zum Satzverlust ein weiteres Mal seinen Aufschlag abgeben.

«Von Anfang an habe ich nicht so viel an mein Knie gedacht und mehr wie ich gewinnen kann, das war die Hauptsache für mich», sagte Zverev. Im zweiten Satz erlaubte sich lange keiner der beiden Kontrahenten eine Schwäche bei eigenem Aufschlag. Bei 6:5 vermied Zverev dann aber doch noch den Tiebreak. Der 1,98 Meter große Norddeutsche konnte sich diesmal anders als bei seiner Auftaktniederlage in Stuttgart auf seinen Aufschlag verlassen. Elf Asse bei drei Doppelfehlern listete die Statistik diesmal für ihn auf.

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