Der Bundesliga-Abstiegskampf bleibt spannend, was aber an der Schwäche der Teams liegt. Vor allem Hannover lässt jede Bundesliga-Tauglichkeit vermissen. Stuttgart kämpft, was Trainer Weinzierl den Job rettet. Ein 40-Jähriger wird zum Spieler des Tages.

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Berlin (dpa) – Der Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gleicht einem Schneckenrennen. Hannover 96, der VfB Stuttgart und der FC Augsburg blieben auch am 22. Spieltag ohne Punktgewinn.

Weitere (Trainer)-Konsequenzen gibt es aber vorerst nicht. Stuttgarts neuer Sportvorstand Thomas Hitzlsperger sprach Markus Weinzierl nach dem 1:3 gegen RB Leipzig eine vorläufige Job-Garantie aus.

Nur einen Punkt liegt der VfB vor dem ersten Abstiegsplatz, den Hannover belegt. Dessen Trainer Thomas Doll war nach dem 0:3 bei 1899 Hoffenheim geradezu schockiert. Ernüchterung herrscht auch bei Schalke 04 nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg. Der VfL Wolfsburg träumt dagegen nach dem 3:0 gegen den FSV Mainz 05 von Europa. Hertha BSC kann seine Negativserie gegen Werder Bremen nicht beenden – weil Claudio Pizarro trifft und Rekord aufstellt.

DURCHHALTEPAROLEN: Thomas Hitzlsperger hat «gute Ansätze» gesehen, Mario Gomez ist zu «1000 Prozent vom Klassenerhalt überzeugt» und Markus Weinzierl attestierte seiner Mannschaft «Charakter». Unterm Strich verlor Stuttgart aber sein nächstes Spiel. Das 1:3 gegen Leipzig war bereits die elfte Pleite im 15. Spiel unter Coach Weinzierl. Der Auftritt genügte Hitzlsperger jedoch, dem Trainer erst einmal eine Job-Garantie auszustellen.

ERNÜCHTERUNG: Nach einem derart desolaten Auftritt von Abstiegskandidat Hannover 96 hatte sogar Trainer Thomas Doll seinen Optimismus verloren. «Wir sind alle schockiert. Das war ein blutleerer Auftritt. Das sah sehr ängstlich aus. Es war ein Klassenunterschied», schimpfte Thomas Doll nach dem 0:3 bei 1899 Hoffenheim. Es hätten auch sieben Gegentore werden können, meinte der Coach, der vor einer schweren Aufgabe steht. Mit 14 Punkten droht 96 als Vorletzter der neuerliche Gang in die Zweite Liga.

TRÄUME: Zweimal rettete sich der VfL Wolfsburg zuletzt in der Relegation, in diesem Jahr dürfen die Niedersachsen plötzlich vom Europacup träumen. 35 Punkte weist der VfL auf. Damit wurde die Ausbeute aus dem Vorjahr schon um zwei Zähler übertroffen. «Es fühlt sich sehr gut an, einmal nicht da unten rumzukrebsen», sagte Maximilian Arnold, der beim 3:0 gegen Mainz das Führungstor erzielte. Da überrascht es, dass der auslaufende Vertrag mit Trainer Bruno Labbadia noch nicht verlängert wurde. «Das spielt am wenigsten eine Rolle. Es macht einfach riesigen Spaß», sagte der Coach.

TRISTESSE: 14. Platz, 23 Punkte und nur 25 Tore in 22 Spielen. Schalke weist nach dem 0:0 gegen Freiburg die Bilanz eines Abstiegskandidaten auf. Wie wollen die Königsblauen da nur gegen Pep Guardiolas Tormaschine von Manchester City am Mittwoch in der Champions League bestehen? Domenico Tedesco glaubt trotzdem an eine Chance: «Definitiv. Sonst bräuchten wir nicht antreten. Wir haben richtig Lust auf dieses Spiel.»

ALTER MANN: Mit seinem Treffer zum 1:1 bei Hertha BSC hat Werder Bremens Oldie Claudio Pizarro einen besonderen Rekord aufgestellt. Noch nie war ein Bundesliga-Torschütze älter als er. Mit 40 Jahren und 136 Tagen übertraf er den bisherigen Rekordhalter Mirko Votava. Der war bei seinem letzten Bundesliga-Tor 40 Jahre und 121 Tage alt. Sein damaliger Verein: ebenfalls Werder Bremen.

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