Mit Säbel-Gold, Silber durch die Florettherren und zweimal Bronze haben die deutschen Fechter in Düsseldorf einen kleinen Schritt nach vorn gemacht. Noch wichtiger aber wird es bei der WM im Juli in Budapest.

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Düsseldorf (dpa) – Als Benedikt Wagner sein Zitterhändchen zum entscheidenden Gold-Treffer geführt hatte, gab es kein Halten mehr im Lager der deutschen Fechter. Sie hüpften wie die kleinen Kinder nach dem 45:43 im Düsseldorfer Säbelfinale gegen den WM-Dritten Ungarn.

«Sensationell. Gold krönt diese Europameisterschaft – und es ist ein ganz wichtiger Schritt Richtung Olympia», kommentierte Sportdirektor Sven Ressel. Die bärenstarken Säbelfechter mit ihrem Star Max Hartung verhinderten eine Heim-EM ohne deutschen Titel im letzten Moment. 45:40 im Viertelfinale gegen Frankreich, 45:42 im Halbfinale gegen den WM-Zweiten Italien – und dann das Drama gegen Ungarn. «Klar hab‘ ich gezittert», gab Schlussmann Wagner hinterher zu.

Im Gefecht um Gold oder Silber sah es zunächst überhaupt nicht nach einem deutschen Sieg aus: 1:5, 2:10, 6:15, 14:20 und 20:25 lauteten die Zwischen-Resultate, ehe Hartung auf 28:30 verkürzte und Matyas Szabo sein Team im siebten Teilgefecht beim 35:31 in Führung brachte. «Ich hab‘ eigentlich gar nichts gedacht, weil ich das Gefühl hatte, das wird noch was», sagte der Sohn von Bundestrainer Vilmos Szabo.

Doch das war es noch nicht, obwohl Hartung an Wagner ein sicher wirkendes 40:34 übergab. Aber Ungarns letzter Mann, Olympiasieger Aron Szilagyi, holte Treffer um Treffer auf und glich beim 43:43 noch einmal aus. Dann schlug Wagner zu, trotz zittriger Hand.

Mit diesem Erfolg setzten Hartung, seine Dormagener Kumpels Szabo und Wagner sowie der Werbacher Björn Hübner eine beeindruckende Serie fort. Seit 2014 gab es mit dieser Waffe immer deutsche EM-Podestplätze: 2014 Team-Bronze, 2015 Mannschafts-Gold und Silber für Hartung, 2016 Gold für Wagner, 2017 Gold für Hartung, 2018 erneut den Titel für ihn und zudem Platz drei im Team. In Düsseldorf kommen Mannschafts-Gold und Hartungs Einzel-Bronze dazu.

Die deutschen Degendamen mit der Einzel-EM-Dritten Alexandra Ndolo belegten Platz sechs. Im Achtelfinale hatten sie, ihre Leverkusener Mitstreiterinnen Alexandra Ehler und Ricarda Multerer sowie Beate Christmann aus Tauberbischofsheim Spanien mit 45:21 besiegt, dann aber mit dem 43:45 gegen Titelverteidiger Frankreich die Medaillenrunde knapp verpasst. Danach gab es in der Runde um die Ränge fünf bis acht ein 45:33 gegen Ungarn und ein 28:43 gegen die Ukraine.

Damit hat Deutschland kurz vor der WM vom 15. bis 23. Juli in Budapest eine positive Bilanz: Mit Säbel-Gold, Silber durch die Florett-Herren und zweimal Einzel-Bronze durch Hartung und Ndolo ist sie besser als bei der EM 2018 in Novi Sad mit dem Hartung-Titel und zwei dritten Plätzen.

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