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Amsterdam (dpa) – Fan-Verbände sehen die geplante Reform der Champions League sehr kritisch. Vor allem die Überlegung, dass mehr Spiele unter der Woche stattfinden und immer höhere Kosten auf die Fußballanhänger zukommen könnten, wird kritisch beurteilt.

«Die Vermarktung des Fußballs macht die Fanfreundlichkeit kaputt», sagte Rainer Vollmer, ein Sprecher der Fangemeinschaft «Unsere Kurve», der Deutschen Presse-Agentur.

Am Wochenende war publik geworden, dass Vertreter der European Club Association (ECA) bei einem Treffen mit der UEFA-Spitze entsprechende Vorschläge unterbreitet hatten. Unter anderem sind deutlich mehr internationale Spiele vorgesehen. Klar ist: Die erhofften Mega-Erlöse fließen nur, wenn der asiatische TV-Markt mit lukrativen Sendeplätzen am Wochenende bedient werden kann. Dafür müssten dann aber wahrscheinlich mehr Ligaspiele unter der Woche ausgetragen werden. Über die Pläne wird auch am 26. März bei der ECA-Vollversammlung in Amsterdam gesprochen.

«Das ist natürlich noch mehr Kommerz», sagte Vollmer und ergänzte: «Da geht schon ein gehöriger Teil des Jahresurlaubs drauf, wenn man alle Auswärtsspiele seines Vereins sehen will.» Der Sprecher des Verbands Football Supporters Europe (FSE), Martin Endemann, sieht das ähnlich: «Ich weiß nicht, wie ich zum Beispiel einem Düsseldorf-Fan erklären soll, dass er mittwochs nach Bayern fahren soll, weil die in ihrer komischen Super-Championsliga – oder wie das dann auch immer heißen soll – spielen wollen.»

Zudem kritisieren beide, dass der Kreis der Top-Club immer elitärer werde. «Durch die von den Clubs gewünschte Planbarkeit wird der europäische Fußball für die Fans langweiliger», betonte Endemann. Nach Wünschen der Fans bei einer Reform habe niemand gefragt. Die Kommerzialisierung führt laut Vollmer auch zu einer Entfremdung von Mitgliedern und Vereinen.

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