Jetzt teilen:

Melbourne (dpa) – Ein richtiges Ständchen bekam Angelique Kerber vom Publikum diesmal nicht, dafür hatte die Wimbledonsiegerin nach dem schnellen Einzug ins Australian-Open-Achtelfinale noch etwas Zeit, um ihren 31. Geburtstag ausklingen zu lassen.

Vielleicht einmal anstoßen wollte die Titelträgerin von 2016 in der Nacht zum Samstag noch – den ernüchterten australischen Tennis-Fans war nach Kerbers klarem 6:1, 6:0-Sieg über Lokalmatadorin Kimberly Birrell eine Stunde vor Mitternacht dagegen wohl nicht mehr recht nach Singen zumute.

Groß feiern wollte Kerber nicht mehr nach dem ohnehin schon langen Tag mit einem ausgiebigen späten Geburtstagsfrühstück. Zufrieden war sie auch so: «Ich finde, dass ich ein solides Match vom ersten bis zum letzten Punkt gespielt habe.»

Nächste Gegnerin ist an diesem Sonntag die Amerikanerin Danielle Collins, in der ersten Runde Siegerin über Julia Görges, wie auch Kerber beobachtet hatte. Den bislang einzigen Vergleich mit der 25 Jahre alten Nummer 35 der Welt gewann sie im vorigen Jahr auf Rasen klar. «Ich weiß, dass ich mich steigern muss. Sie spielt hopp oder topp. Im Moment, scheint es, trifft sie alles.»

Alexander Zverev will an diesem Samstag erstmals unter die letzten 16 in Melbourne und ist ab 9.00 Uhr MEZ gegen den Australier Alex Bolt ebenfalls Favorit. Kerber wurde dieser Rolle gegen die Weltranglisten-


240. Birrell voll gerecht.

Als beide die Rod-Laver-Arena zur letzten Partie des Tages betraten, war es bereits fast 22.00 Uhr, und viele der 15 000 Plätze waren nach dem Sieg von Rafael Nadal über den Australier Alex de Minaur noch nicht wieder besetzt. Birrell, die dank einer Wildcard dabei war, begann nach überraschenden Siegen in den vergangenen Wochen selbstbewusst und versuchte von der Grundlinie aus, Druck auszuüben. «Kimberly hat in den letzten Wochen großartig gespielt, wir werden noch viel von ihr sehen. Ich wusste, dass ich von Anfang bis Ende mein bestes Tennis spielen musste», sagte Kerber.

Nach den mühsamen ersten Spielgewinnen hatte sich Kerber auf das Spiel ihrer Gegnerin eingestellt und baute ihre Führung auch dank einiger Fehler Birrells rasch aus. So kam erst gar keine rechte Heimstimmung auf, nach 26 Minuten war der erste Satz schon gelaufen.

Im zweiten Satz in einer Partie fast ohne Netzpunkte legte die wesentlich konstanter agierende Wimbledonsiegerin sofort ein wichtiges Break nach und beendete die Partie kräfteschonend nach nur 58 Minuten mit dem vierten Matchball, nachdem sie zuvor zwei per Doppelfehler vergeben hatte. «Angie hat das ganz souverän gemacht», sagte die deutsche Damen-Chefin Barbara Rittner bei Eurosport.

Während Kerber die ersten Runden problemlos meisterte, scheiterte Titelverteidigerin Caroline Wozniacki aus Dänemark frühzeitig mit 4:6, 6:4, 3:6 an Ex-Siegerin Maria Scharapowa. Die Russin setzte sich im Duell der früheren Weltranglisten-Ersten nach 2:24 Stunden durch.

Bei den Herren kam Titelverteidiger Roger Federer problemlos weiter. Der langjährige Weltranglisten-Erste aus der Schweiz qualifizierte sich zum 17. Mal für das Achtelfinale der Australian Open. Der Sieger der beiden vergangenen Jahre gewann in seinem 100. Match in der Rod-Laver-Arena 6:2, 7:5, 6:2 gegen den Amerikaner Taylor Fritz. Der 37-Jährige trifft nun auf den aufstrebenden Griechen Stefanos Tsitsipas.

Rafael Nadal feierte vor Kerbers Auftritt beim 6:1, 6:2, 6:4 gegen den 19-jährigen Australier Alex de Minaur seinen 250. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier und bekommt es am Sonntag mit dem einstigen Wimbledonfinalisten Tomas Berdych aus Tschechien zu tun.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Team Liquid gewinnt auch Blast Series Pro in Los Angeles

Los Angeles (dpa) – Unaufhaltsam hat sich Team Liquid bei der Blast Pro Series in Los Ange…