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Krefeld (dpa) – Ein Abschiedsgeschenk wird es nicht mehr geben, dennoch dürfte der Abgang von Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm emotional werden.
«Das ist schon ein komisches Gefühl, das muss ich zugeben», sagte der scheidende Bundestrainer am Samstag nach dem 3:4 (1:2, 0:1, 2:0) nach Penaltyschießen gegen die Schweiz im zweiten Deutschland-Cup-Spiel in Krefeld.
Weil das ersatzgeschwächte Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) bereits gegen Olympiasieger Russland 3:4 nach Verlängerung verloren hatte, ist die Chance auf den achten Turniersieg beim 29. Deutschland Cup schon vor dem letzten Match am Sonntag gegen die Slowakei (14.30 Uhr) dahin.
«Natürlich wäre das schön gewesen, wenn wir das Turnier für den Marco gewonnen hätten. Ich denke aber, dass er nicht böse mit uns ist, so wie wir uns präsentiert haben», sagte Kapitän Marcus Kink von den Adler Mannheim. Dabei war das Spiel gegen die Schweiz lange nicht gut. Nach der frühen Führung durch Nürnbergs Torjäger Leo Pföderl (2. Minute) präsentierte sich die DEB-Auswahl vor allem in der Abwehr vor 6113 Zuschauern schwach. Bei zwei der drei Gegentreffer durch Yannick Herren (3.) und Noah Rod (10./29.) sah auch Olympia-Silbergewinner Danny aus den Birken im Tor nicht souverän aus.
Im Schlussdrittel musste der Goalie vom Meister EHC Red Bull München verletzt vom Eis, nachdem er einen Schläger in den Nacken bekommen hatte. «Ihm geht es jetzt schon wieder etwas besser. Aber er muss nun morgen frühzeitig mit Kopfweh heimfahren», sagte Sturm später.
Mit Nürnbergs Niklas Treutle im Tor kam das deutsche Team noch einmal heran. «Das hat uns noch einmal einen Kick gegeben», meinte auch Marcel Noebels, der die Sturm-Auswahl zwanzig Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung geschossen hatte. Zuvor hatte Nationalmannschafts-Neuling Lean Bergmann das 2:3 (52.) erzielt. Nach der torlosen Verlängerung verwandelte Lino Martschini den entscheidenden Penalty für die Schweiz, die am Donnerstag zum Auftakt des Turniers 3:2 gegen die Slowakei gewonnen hatte.
«Die Mannschaft hat wieder einmal Charakter gezeigt wie immer in den vergangenen Jahren», sagte Sturm nach dem Spiel zur nicht belohnten Aufholjagd seines Teams. «Sicher wäre der Turniersieg schön gewesen», meinte der 40-Jährige. «Aber für mich ist die Art und Weise wichtig, wie wir uns präsentieren. Das hat nichts mit meinem Abschied zu tun.»
Am Montag fliegt Sturm nach Los Angeles, wo er beim NHL-Team der Kings Co-Trainer wird. Zumindest das letzte Turnierspiel will das DEB-Team nun noch für Sturm gewinnen. Zudem ist eine Aktion geplant, die Kapitän Kink aber noch nicht verraten wollte.

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