Für das Podest reicht es im Nebel von Oslo für die deutschen Biathleten nicht. Doll wird im Sprint am Holmenkollen trotz zwei Schießfehlern noch Sechster. Es gewinnt mal wieder ein Norweger.

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Oslo (dpa) – Zu viele Schießfehler haben den deutschen Biathleten am vernebelten Holmenkollen das erste Rennen nach der WM verdorben. Zum Auftakt des Weltcup-Finales in Oslo schaffte es Ex-Weltmeister Benedikt Doll als bester DSV-Athlet im Sprint auf den sechsten Platz.

Der 28-Jährige musste zweimal in die Strafrunde und landete nach zehn Kilometern 39,4 Sekunden hinter dem norwegischen Seriensieger Johannes Thingnes Bö. Der 25-Jährige feierte bei seinem Heimrennen bereits den 14. Saisonsieg und stellte den bisherigen Rekord des Franzosen Martin Fourcade ein.

«Es war einigermaßen fair mit dem Nebel. Ich fand es nicht so tragisch, denn der Nebel tut ja keinem was, auch wenn es beim Schießen nicht so leicht ist», sagte Doll der Deutschen Presse-Agentur. Einzel-Weltmeister Arnd Peiffer, der als Achter zweitbester DSV-Skijäger wurde, sah das etwas anders: «Liegend habe ich nicht so viel gesehen, das war hart an der Grenze.» Auch der 32-Jährige, der bei der am Sonntag zu Ende gegangenen WM mit einmal Gold und zweimal Silber der erfolgreichste Deutsche war, verfehlte insgesamt zwei Scheiben. Doll und Peiffer überzeugten dafür mit starken Vorstellungen in der Loipe.

«Vor dem Rennen war es schon ein bisschen komisch, weil wir dachten, dass das Rennen abgesagt wird», sagte Doll. Nachdem Franziska Preuß im Rennen der Frauen am Donnerstag noch bei Traumwetter und blauem Himmel überraschend auf Platz zwei gestürmt war, hatten es die Männer 24 Stunden später deutlich schwerer. Bis kurz vor dem geplanten Start um 16.15 Uhr war aufgrund der teilweise sehr schlechten Sicht über eine Absage diskutiert worden. Doch die Jury des Weltverbandes IBU entschied sich doch dagegen und zog den Wettkampf durch.

Bundestrainer Mark Kirchner freute sich zwar über «ein sehr gutes Ergebnis» der Mannschaft, bemängelte aber auch: «Mich ärgert, dass wir fünf oder sechs letzte Schüsse nicht ins Ziel gebracht haben und uns damit ein paar bessere Plätze vergeben haben.» Neben Doll war auch Ex-Weltmeister Erik Lesser einer von jenen, die den zehnten Schuss nicht ins Ziel brachten. «Die Bedingungen waren nicht so einfach», sagte Lesser, der sich mit Rang 16 begnügen musste. Noch davor schaffte es Philipp Nawrath als Elfter ebenfalls in die Top 20. «Wir hatten nicht immer das Glück auf unserer Seite», sagte Kirchner zu den Bedingungen beim Schießen.

Kaum Probleme hatte einmal mehr Bö. Der Norweger ließ sich auch von einer Strafrunde nicht aufhalten und kann nun am Wochenende Historisches schaffen. Zwei Rennen vor dem Saisonende hat er so viele Siege auf dem Konto, wie sie in der Vergangenheit nur Fourcade einmal schaffte. Gewinnt Bö am Samstag (17.15 Uhr/ARD und Eurosport) auch die Verfolgung oder einen Tag danach den Massenstart, wäre er künftig alleiniger Rekordhalter mit den meisten Siegen in einer Saiosn. Seinen erstmaligen Triumph im Gesamtweltcup hatte sich der 25-Jährige bereits bei der WM in Schweden gesichert.

Auch die Deutschen gehen mit einer guten Ausgangsposition in das letzte Jagdrennen des langen WM-Winters. «Das wird sicher sehr anstrengend, aber ich fühle mich noch ganz gut», sagte Doll, der die zweitbeste Laufzeit des Tages schaffte. Nur Bö war noch schneller – ganze 21 Sekunden. Hinter Bö wurde der Italiener Lukas Hofer vor dem ebenfalls fehlerfreien Franzosen Quentin Fillon Maillet Zweiter.

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