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Leverkusen (dpa) – Die Wiedergutmachung nach dem Desaster ist greifbar: Das deutsche Europa-League-Trio kann am Donnerstag geschlossen und vorzeitig in die K.o.-Runde einziehen und die Blamage aus dem Vorjahr damit vergessen machen.
Während Eintracht Frankfurt am 4. Spieltag am Donnerstag ein Sieg bei Apollon Limassol (18.55 Uhr) sicher zum Überwintern reicht, brauchen Bayer Leverkusen und RB Leipzig aber auch Schützenhilfe, um bereits nach dem drittletzten Gruppenspiel das Weiterkommen bejubeln zu können.
«Wir haben ja jetzt schon mehr Punkte als der ein oder andere im Vorjahr», sagte Leverkusens Trainer Heiko Herrlich mit einem Schmunzeln. Und deshalb sind die grundsätzlichen Chancen der drei Bundesligisten groß.
In der vergangenen Saison war das deutsche Trio Hertha BSC, 1. FC Köln und 1899 Hoffenheim noch kollektiv in der Gruppenphase gescheitert, der SC Freiburg sogar schon in der Qualifikation. Nun ist Leverkusen im Falle eines Sieges gegen den FC Zürich (21.00/DAZN) vorzeitig weiter, wenn es zeitgleich zwischen Ludogorez Rasgrad und AEK Larnaka keinen Gewinner gibt. RB Leipzig hätte es im Falle eines Erfolges bei Celtic Glasgow (21.00/Nitro) geschafft, wenn Salzburg nicht bei Rosenborg Trondheim verliert.
Leipzig und Frankfurt nehmen zudem Schwung aus ihren jüngsten Erfolgsserien in der Liga mit. Die Sachsen sind wettbewerbsübergreifend seit sechs Spielen ohne Gegentor, die Hessen seit sieben Partien ungeschlagen. Leverkusen schien nach dem 6:2 in Bremen und dem 5:0 in Mönchengladbach ebenfalls den Turnaround geschafft zu haben, verlor dann aber 1:4 gegen Hoffenheim.
Herrlich hat deshalb keinen Bedarf mehr nach einem weiteren Torfestival mit ungewissem Ausgang. «Ich würde auch mal ein 1:0 nehmen», sagte der Leverkusener Trainer. 23 Tore hat Bayer in den vergangenen vier Spielen insgesamt erzielt. Doch nur zwei davon gewannen die Leverkusener, die beiden anderen gingen verloren.
Mit Siegen gegen Zürich und am Sonntag in Leipzig will Herrlich nun eine ruhige Länderspiel-Pause sichern. «Diese Sehnsucht nach Ruhe ist immer da, unabhängig von der Achterbahnfahrt, die wir hinter uns haben», sagte der 46-Jährige. «Wir haben uns ja fast schon dran gewöhnt, dass es unruhig ist. Natürlich ist es unser Ziel, wieder in ruhigere Fahrwasser zu kommen. Aber das werden nur die Ergebnisse bringen.» Und die kommen nur durch gute Abwehr-Arbeit.
RB hofft derweil auf sein Abwehr-Bollwerk. «Mittlerweile haben alle Spaß daran, den Laden sauber zu halten. Die Abwehr ist derzeit die Grundlage für die Erfolge», lobte Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick. Allerdings hat der Gegner 60 000 Fans im Rücken, die von der ersten bis zur letzten Minute wie eine Wand hinter ihrem Team stehen. «Es ist sehr laut und emotional. Die Fans sind Wahnsinn, keiner sitzt, alle hüpfen», sagte Mittelfeld-Antreiber Kevin Kampl über die Stimmung. In dieser Saison ist Celtic daheim noch ungeschlagen und mittlerweile in Top-Form. Erst am vergangenen Wochenende bezwang das Team von Trainer Brendan Rodgers Spitzenreiter Hearts of Midlothian in dessen Stadion mit 5:0.
Frankfurt genießt derweil die Ausgangslage, auf der Sonneninsel Zypern nicht auf die Konkurrenz schauen zu müssen. Doch Abwehrspieler Evan Ndicka versprach: «Wir wollen nicht kalkulieren, sondern auf Sieg gehen.» So sieht es auch Trainer Adi Hütter: «Wir haben den ersten Matchball. Wir wollen die Chance nutzen und in die nächste Runde einziehen.» Für Sportdirektor Bruno Hübner ist «ein Weiterkommen natürlich gut für das Prestige».
Und für die Finanzen. Jeder Sieg in der Gruppenphase wird von der Europäischen Fußball-Union mit 570 000 Euro honoriert. Hinzu käme neben einem Antrittsgeld von 2,92 Millionen Euro noch eine fixe Bonuszahlung fürs Weiterkommen von mindestens einer Million Euro hinzu. Alle drei Vereine können sie sich am Donnerstag sichern.

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