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Karl-Theodor zu Guttenberg 2017 auf einer CSU-Veranstaltung: Der frühere Verteidigungsminister Volker Rühe macht ihm schwere Vorwürfe. (Quelle: Sammy Minkoff/imago)

Der frühere Verteidigungsminister Volker Rühe hat einen seiner Nachfolger hart kritisiert. Guttenberg habe die Bundeswehr zerstört. Auch Merkel und Kramp-Karrenbauer kommen nicht gut weg.

Der frühere CDU-Generalsekretär und Verteidigungsminister Volker Rühe hat Karl-Theodor zu Guttenberg vorgeworfen, die Bundeswehr zerstört zu haben. „Er hat freiwillig acht Milliarden eingespart. Und kopflos die Wehrpflicht abgeschafft ohne ein Konzept, wie man auf dem freien Arbeitsmarkt die Leute bekommt“, sagte Rühe im Interview mit dem „Tagesspiegel“. Rühe spricht von „der Zerstörung der Bundeswehr durch den CSU-Minister zu Guttenberg“. 

Rühe war von 1992 bis 1998 Verteidigungsminister unter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. Im Interview mit dem „Tagesspiegel“ kritisiert er auch Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihre Verteidigungspolitik. Seit 2005, als Merkel Kanzlerin wurde, habe es „einige Fehlentscheidungen“ gegeben, „unter mehreren Verteidigungsministern, aber unter einer Kanzlerin“, sagte Rühe. 

Kritik an Kramp-Karrenbauers mangelnder Erfahrung

Volker Ruehe Vorsitzender der Kommission zur Ueberpruefung und Sicherung der Parlamentsrechte bei d (Quelle: photothek/imago)

Auch die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer kommt bei Rühe nicht gut weg. Gefragt nach seiner Einschätzung ihrer Expertise in der Sicherheitspolitik, sagte Rühe: „Ihr fehlt eindeutig die Erfahrung in diesen Bereichen. Sie hat Mitarbeiter, die ich gut kenne und deren Erfahrung ich schätze. Das ersetzt aber nicht eigene Fähigkeiten.“

Rühe kritisierte, dass man bei der Wehrpflicht einen besseren Übergang hätte schaffen können, besonders mit Blick auf den Nachwuchs. „Man hätte sie länger beibehalten können. Ob für immer, weiß ich nicht“, sagte er.
 

 
Rühe stellt in dem Interview mehrere Forderungen auf. „Wenn wir es künftig ernst meinen mit der Aufgabenteilung in Europa, dann muss die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Streitmacht Europas werden, nicht nur auf dem Papier, sondern faktisch“, fordert er etwa. Deutsche Soldaten müssten in Einsätzen auch dasselbe Risiko tragen wie andere, das täten sie aber nicht immer. Und die Bundeswehr müsse die „Verfügbarkeit der Teile der Streitkräfte garantieren, die uns nicht alleine gehören, etwa bei der Awacs-Luftüberwachung“.  

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