Der von Guaidó ernannte Botschafter in den USA, Carlos Vecchio, hängt ein Bild von Juan Guaidó in einem venezolanischen Konsulat auf: Der Machtkampf um die Führung in Venezuela geht erbittert weiter. (Quelle: Gershon Peaks/Reuters)

Gesandte von Juan Guaidó haben die Kontrolle über diplomatische Vertretungen von Venezuela in den USA übernommen. Staatschef Maduro hatte die diplomatischen Beziehungen zuvor abgebrochen.

Foto-Serie mit 11 Bildern

Im Machtkampf zwischen der Regierung und der Opposition in Venezuela will der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó die Botschaften und Konsulate im Ausland unter seine Kontrolle bringen. Am Montag übernahmen Vertraute des Oppositionsführers zwei Niederlassungen des Militärattachés in der US-Hauptstadt Washington und das Konsulat in New York. „Das ist Teil unserer Kampagne zum Schutz der Vermögenswerte der Republik“, sagte der von Guaidó ernannte Botschafter in den USA, Carlos Vecchio.

Der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza forderte die US-Regierung dazu auf, die aus seiner Sicht illegale Besetzung der diplomatischen Niederlassungen zu unterbinden. „Sollte die US-Regierung ihre internationale Verpflichtungen weiterhin nicht erfüllen, behält sich die venezolanische Regierung ähnliche Schritte im venezolanischen Staatsgebiet vor“, hieß es in einer Mitteilung.

Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro brach die diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ab, nachdem sich das Weiße Haus hinter seinen Widersacher Guaidó gestellt hatte. Beide Länder zogen ihr diplomatisches Personal daraufhin ab. Der venezolanische Militärattaché in Washington, Oberst José Silva Silva, war einer der ersten Militärs, die Guaidós Gegenregierung unterstützten.

Regierung in Venezuela spricht von einer „illegalen Besetzung“

Venezuelas Außenminister Jorge Arreaza, der dem umstrittenen Staatschef Nicolás Maduro die Treue hält, sprach von einer „erzwungenen und illegalen Besetzung“. Die venezolanische Regierung drohte im Kurzbotschaftendienst Twitter mit entsprechenden Gegenmaßnahmen.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigte, dass die US-Regierung das Vorgehen von Guaidós Gesandten unterstütze. „Dies ist eine begrüßenswerte Entwicklung für unsere bilateralen Beziehungen mit Venezuela“, sagte der Sprecher.

Guaidó hatte sich im Januar zum Übergangspräsidenten Venezuelas erklärt und den seit 2013 herrschenden Maduro offen herausgefordert. Er wird in seinem Versuch, Maduro zu entmachten, von den USA sowie rund 50 weiteren Staaten weltweit unterstützt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Team Liquid gewinnt auch Blast Series Pro in Los Angeles

Los Angeles (dpa) – Unaufhaltsam hat sich Team Liquid bei der Blast Pro Series in Los Ange…