Die US-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez: Sie hat mit ihrem KZ-Vergleich heftige Kritik konservativer Politiker auf sich gezogen (Quelle: Reuters)

Die US-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez sorgt mit ihrer Äußerung für Empörung bei den Republikanern – bleibt aber bei ihrer Formulierung.

Die US-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez hat die Haftzentren für Migranten an der Grenze zu Mexiko als „Konzentrationslager“ bezeichnet – und damit heftige Kritik konservativer Politiker auf sich gezogen. „Die Vereinigten Staaten betreiben Konzentrationslager an unserer südlichen Grenze, und das ist genau, was sie sind“, sagte Ocasio-Cortez am Montagabend während einer Liveübertragung im Internetdienst Instagram.

US-Präsident Donald Trump warf die zu Jahresbeginn für die oppositionellen Demokraten ins Repräsentantenhaus eingezogene 29-Jährige eine „autoritäre und faschistische“ Politik vor. Sie gebrauche diese Worte nicht „leichtfertig“, betonte sie. Sie bezeichneten den Charakter einer Regierung, „die Konzentrationslager schafft“.

Empörung bei den Republikanern

Mehrere Kongressmitglieder von Trumps Republikanischer Partei kritisierten die Äußerungen scharf. Die Abgeordnete Liz Cheney forderte Ocasio-Cortez auf, sich „nur ein paar Minuten“ mit dem Mord an sechs Millionen Juden in den Vernichtungslagern der Nazis zu befassen. Ocasio-Cortez würdige das Gedenken an die Holocaust-Opfer herab und bringe „mit solchen Kommentaren Schande über sich selbst“.

Der republikanische Senator Lindsey Graham erklärte, indem Ocasio-Cortez US-Beamte mit den Wärtern in den Nazi-Lagern vergleiche, leiste sie einen „sehr schlechten Dienst am Kongress und am Land“.

Ocasio-Cortez bleibt bei ihrer Wortwahl

Ocasio-Cortez zeigt sich unbeeindruckt von der Kritik. Auf Twitter rechtfertigt sie ihre Wortwahl und weist darauf hin, dass sie von Konzentrationslager und nicht von Todeslager gesprochen habe. Der Begriff Konzentrationslager würde von Experten für die Massenverhaftung von Zivilisten ohne Verfahren benutzt – und genau das treffe auf die Lager an der Grenze zu Mexiko zu.

And for the shrieking Republicans who don’t know the difference: concentration camps are not the same as death camps.

Concentration camps are considered by experts as “the mass detention of civilians without trial.”

And that’s exactly what this administration is doing.

— Alexandria Ocasio-Cortez (@AOC) June 18, 2019

In den Haftzentren an der mexikanischen Grenze haben die US-Behörden tausende Migranten aus Zentralamerika untergebracht, die illegal über die Grenze gelangt sind. Trump kündigte am Montag an, in der kommenden Woche solle die Abschiebung von „Millionen von illegalen Ausländern“ beginnen.

Der Kampf gegen Trumps rigorose Einwanderungspolitik ist einer der Schwerpunkte von Ocasio-Cortez, die in kurzer Zeit zu einem Medienstar geworden ist. Die frühere Kellnerin stammt aus New York, ihre familiären Wurzeln liegen in dem US-Außengebiet Puerto Rico.

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