Protest: Die „Fridays for Future“-Demonstranten fordern einen Ausstieg aus der Kohle. (Quelle: Carsten Rehder/dpa)

Seit Wochen protestieren Schüler für den Klimaschutz, eine Umfrage zeigt nun: Kinder und Jugendliche wollen aktiv ihre Zukunft mitgestalten. Die „Fridays for Future“ sind Ausdruck dieses Anspruchs.

Jugendliche wollen bei gesellschaftlichen Zukunftsfragen mehr gehört werden und mehr mitbestimmen können. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung, bei der 1.000 Personen ab 14 Jahren befragt wurden. Danach habe es in den vergangenen fünf Jahren eine starke Zunahme bei den unter 20-jährigen Jugendlichen gegeben, die „viel mehr Volksabstimmungen für die Bürger“ fordern (2014: 73 Prozent – 2019: 94 Prozent). 

„Die Jugendlichen vermissen in der Politik klare Vorstellungen darüber, wie unsere Gesellschaft in 20, 30 Jahren aussehen soll“, sagte der Leiter des Instituts, Prof. Horst Opaschowski. Die „Fridays for Future“-Proteste seien eine neue Mitmachbewegung im Sinne von Artikel 20, Absatz 2, des Grundgesetzes, wonach alle Staatsgewalt „in Wahlen und Abstimmungen vom Volke ausgeht“ und Parteien bei der politischen Willensbildung lediglich mitwirken, aber nicht allein bestimmen sollen. „Die jugendlichen Protestgruppen richten sich gegen Polit-Profis, die sich zu verselbstständigen drohen, und dabei die Interessen kommender Generationen aus den Augen verlieren“, so Opaschowski.

„Selbstständigkeit und Selbstvertrauen“

Außerdem forderten die Jugendlichen mehr selbstständiges und verantwortliches Handeln im Unterricht. 92 Prozent (2014: 77 Prozent) befürworteten die Aussage: „Zu den wichtigsten Erziehungszielen der Zukunft werden Selbstständigkeit und Selbstvertrauen gehören, die in schulischen Projekten gefördert und eingeübt werden müssen.“

  • Kinderarmut:
  • EU-Urheberrechtsreform:

Deshalb sei die Forderung von Politikern falsch, die Jugendlichen sollten sich in ihrer Freizeit engagieren. „Bildungspolitiker müssten genau umgekehrt argumentieren: Relevante Zukunftsprojekte wie die „Fridays For Future“-Bewegung müssen von der Straße in den Unterricht und schulischen Alltag geholt werden, statt Mauern zu bauen und sich abzugrenzen“, sagte Opaschowski.

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