Seda Basay-Yildiz in ihrem Büro: Vermutlich griffen rechtsextreme Polizisten in Frankfurt auf die Daten der Anwältin im polizeilichen System zu. (Archivbild) (Quelle: Boris Roessler/dpa)

Seit August bekommt die Anwältin Seda Basay-Yildiz immer wieder Drohschreiben vom „NSU 2.0“ – gegen sich und ihre kleine Tochter. Nun ist ein neuer Brief eingegangen.

Die Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz hat erneut einen Drohbrief erhalten. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft Frankfurt. Zuerst hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ darüber berichtet. Das nunmehr vierte Schreiben dieser Art sei direkt an die Anwältin gegangen, sagte die Sprecherin der Behörde, Nadja Niesen. Die Zeitung hatte dagegen berichtet, der Brief sei dem Vernehmen nach dieses Mal per Fax an das Polizeipräsidium Frankfurt geschickt worden.

Das Schreiben ist nach Angaben Niesens in der Aufmachung mit den früheren Drohbriefen identisch. Diese trugen die Unterschrift „NSU 2.0“. Wer hinter den Nachrichten stecke, sei weiter unklar. „Die Ermittlungen sind im Gange“, sagte Niesen. Die Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz hatte im Prozess um Beate Zschäpe und die Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) Opfer vertreten sowie in anderen Verfahren mutmaßliche islamistische Gefährder verteidigt.

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Vermutlich gaben rechtsextreme Polizisten ihre Adresse weiter

Nach dem ersten Schreiben im August 2018 war herausgekommen, dass Hintergrundwissen über die Anwältin aus dem polizeilichen Informationssystem eines Computers einer Beamtin des 1. Reviers in Frankfurt abgefragt worden war. Im Zuge der weiteren Ermittlungen wurde eine mutmaßliche rechtsextreme Chatgruppe in der Frankfurter Polizei aufgedeckt.

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