Großeinsatz in NRW: Polizisten sichern eine Shisha-Bar in Bochum. (Quelle: Bernd Thissen/dpa)

Um 21 Uhr schlugen die Beamten zu: In ganz NRW wurden Spielhallen, Shisha-Bars und Cafés durchsucht. Die Polizei sprach von der größten Razzia gegen Clan-Kriminalität.

Mit einer großangelegten Razzia im Ruhrgebiet ist die Polizei am Samstagabend gegen Clankriminalität vorgegangen. Wie das nordrhein-westfälische Innenministerium erklärte, waren 1.300 Polizisten im Einsatz. Es sprach von der „größten Razzia gegen Clan-Kriminalität in der NRW-Geschichte“.

„Dulden keine rechtsfreien Räume“: Herbert Reul (CDU, r.), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, unterhält sich während der Razzia in einer Shisha-Bar in Bochum mit einem Polizisten. (Quelle: Bernd Thissen/dpa)

Nach Angaben der „Bild“-Zeitung durchsuchten die Beamten Spielhallen, Shisha-Bars und Cafés in den großen Städten der Region: Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund. Laut „Rheinischer Post“ wurden auch Kontrollen auf den Straßen durchgeführt, um die Raser- und Poserszene unter Druck zu setzen. In Essen wurde nach Angaben der Polizei eine Person festgenommen.

Den Berichten zufolge schlugen die Einsatzkräfte fast zeitgleich gegen 21 Uhr zu. Beteiligt gewesen seien auch Hunderte Beamte von Zoll, Steuerfahndung und Ordnungsämtern. Sie seien neben dem Verdacht auf Geldwäsche auch möglichen Steuervergehen, Schwarzarbeit und Verstößen gegen das Nichtraucherschutzgesetz nachgegangen.
 

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Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU), der bei den Maßnahmen in Bochum vor Ort war, sagte dem Blatt: „Es ist deutschlandweit die größte Aktion gegen kriminelle Clans. Es ist ein Mosaikstein in der mühsamen und lang andauernden Bekämpfung. Wir müssen zeigen, dass wir hier sind und keine rechtsfreien Räume dulden. Wir dürfen nicht zulassen, dass kriminelle Strukturen in Deutschland bestimmen, was Recht ist.“

Polizei nimmt Clan-Strukturen ins Visier

Bereits in der Nacht zu Samstag hatte die Polizei in Mönchengladbach ein Dutzend Shisha-Bars durchsucht. Dabei wurden mehr als 96 Kilogramm unversteuerter Tabak entdeckt und mehrere Bars geschlossen. Drei von den zwölf durchsuchten Betrieben in Mönchengladbach hätten entweder gegen das Nichtraucherschutzgesetz oder den Brandschutz verstoßen, teilte ein Stadtsprecher am Samstag mit. „Da wurde nicht nur gedampft, sondern auch geraucht. In einer anderen Bar hat der Fluchtweg gefehlt“. Daraufhin hätte das Ordnungsamt die Betriebe geschlossen.

Auch in anderen deutschen Großstädten ging die Polizei zuletzt verstärkt gegen krminelle Strukturen vor. Im vergangenen Juli und August durchsuchten Beamte in Berlin Wohungen und andere Gebäude krimineller Mitglieder arabischer Großfamilien. Vier Menschen wurden dabei festgenommen. Es ging vor allem um Drogenhandel im großen Stil.

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