US-Demokraten gewinnen Mehrheit im Repräsentantenhaus

Die Republikaner von US-Präsident Donald Trump haben bei der Kongresswahl eine Niederlage erlitten. Berichten zufolge verloren sie die Mehrheit im Repräsentantenhaus an die Demokraten.

Midterm-Wahlen in den USA: Die Demokraten gewinnen die Mehrheit im Repräsentantenhaus. (Quelle: Reuters)


Nach den Midterm-Wahlen in den USA ziehen neue Kandidaten ins Parlament ein. Einige von ihnen schreiben damit Geschichte: Dazu gehören zwei Muslima und zwei Ureinwohnerinnen.

Die Zwischenwahlen in den USA haben nicht nur die politischen Kräfteverhältnisse im US-Parlament verschoben. Bei der Abstimmung zu den Kongresswahlen haben mehrere Kandidaten der Demokraten ein Zeichen gesetzt. Sie haben dem Präsidenten Donald Trump den Kampf angesagt – und ziehen als „erste Vertreter ihrer Art“ ins US-Parlament ein.

  • Midterm-Wahlen in den USA:
  • Midterm-Wahlen:

Demokratin Ilhan Omar: Sie hält eine Rede auf der Wahlnacht-Party in Minneapolis. (Quelle: Eric Miller/Reuters)

Die ersten muslimischen Frauen 

Ilhan Omar und Rashida Tlaib ziehen nach den Midterms 2018 als erste Frauen ihres Glaubens in den US-Kongress ein. Omar kam einst als somalisches Flüchtlingskind ins Land. Tlaib ist die Tochter palästinensischer Einwanderer. Beide werden die Demokraten im Repräsentantenhaus vertreten.

  • Die Familie der 36 Jahre alten Ilhan Omar floh vor dem Bürgerkrieg in dem ostafrikanischen Land, als sie acht Jahre alt war. Die Familie lebte zunächst in einem Flüchtlingslager in Kenia, bevor sie 1997 in die USA kam. 2016 wurde die Mutter von drei Kindern als erste muslimische Amerikanerin aus Somalia in das Repräsentantenhaus in Minnesota gewählt.
  • Die 42 Jahre alte Tlaib stammt aus Detroit. Bereits 2008 war sie als erste Muslima ins Repräsentantenhaus von Michigan gewählt worden. Sie ist Mutter von zwei Kindern.

Demokratin Rashida Tlaib: Hier ist sie neben ihrer Mutter (rechts) während der Midterm-Wahlparty in Detroit zu sehen. (Quelle: Rebecca Cook/Reuters)

Tlaibs Triumph stand schon vorab fest. Die 42-Jährige hatte in ihrem Wahlkreis im Bundesstaat Michigan keinen republikanischen Konkurrenten. Anders bei Omar: Sie setzte sich im Bundesstaat Minnesota gegen ihre republikanische Kontrahentin durch.

Beide Frauen wollen im Kongress starke Stimmen für die Muslime und andere Minderheiten sein – und damit auch starke Stimmen gegen Präsident Donald Trump. Sie wollen sich unter anderem gegen den von Trump verhängten Einreisebann gegen Bürger überwiegend muslimischer Staaten einsetzen.

Die jüngste Frau im Kongress

Sie ist 29 Jahre alt und überzeugte Demokratin: Alexandria Ocasio-Cortez hat den Einzug ins US-Repräsentantenhaus geschafft – als bislang jüngste Frau überhaupt. Die Einwanderertochter aus der New Yorker Bronx war im Sommer über die USA hinaus bekannt geworden, weil sie völlig überraschend den alteingesessenen Demokraten Joe Crowley, einen der ranghöchsten Demokraten, in einer Vorwahl besiegt hatte.

Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez: Sie gehört zu den „Hispanics“ in den USA. Der Begriff bezeichnet Einwohner mit hispanoamerikanischer oder spanischer Herkunft. (Quelle: Andrew Kelly/Reuters)

Ureinwohnerinnen ziehen ins US-Parlament

Die beiden Demokratinnen Sharice Davids und Deb Haaland ziehen als erste Ureinwohnerinnen ins US-Repräsentantenhaus ein. Die 38-Jährige Davids ist Juristin und Tochter einer alleinerziehenden Veteranin. Sie ist auch in anderer Hinsicht eine Pionierin: nämlich als erste lesbische Frau aus Kansas und wohl auch als erste Ex-Profi-Kampfsportlerin im US-Kongress.

Die 57 Jahre alte Haaland aus New Mexico ist alleinerziehende Mutter. Auch ihre Eltern waren beim Militär. Die Juristin war bis 2017 Vorsitzende der Demokratischen Partei in ihrem Bundesstaat. Bis muss noch sie ihren Studienkredit abzahlen, bis vor Kurzem war die Politikerin sogar noch auf soziale Unterstützung angewiesen. 

Demokratin Sharice Davids: Sie als eine von zwei ersten Ureinwohnerinnen ins US-Repräsentantenhaus ein. (Quelle: Colin E. Braley/AP/dpa)

Demokratin Deb Haaland: Die Politikerin steht neben ihrer Tochter auf der Bühne in Albuquerque. (Quelle: Brian Snyder/Reuters)

Erster homosexueller Gouverneur 

Der Demokrat Jared Polis erhielt als erster Homosexueller einen Gouverneurs-Posten in den USA – und zwar in Colorado. Ins US-Repräsentantenhaus hatte er es schon einmal im Jahr 2009 geschafft. Polis ist einer der wohlhabendsten Mitglieder im Kongress.

Der 43-Jährige hat in der Vergangenheit mehrere Firmen gegründet, darunter einen Handel für Online-Grußkarten. Mit seinem Partner hat Polis zwei Kinder.

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