Ross Perot: Der frühere US-Präsidentschaftsbewerber ist gestorben. (Quelle: AP/dpa)

Zweimal trat er als politischer Außenseiter bei der US-Präsidentschaftswahl an. Zweimal unterlag er Bill Cinton. Nun ist der schwerreiche Ross Perot mit 89 Jahren gestorben.

Der US-Milliardär und frühere Präsidentschaftskandidat Ross Perot ist tot. Ein Sprecher der Familie bestätigte der Nachrichtenagentur AP den Tod des 89-Jährigen.

Der Texaner kandidierte zweimal als politischer Außenseiter für das höchste Amt der USA. 1992 trat er als Parteiloser gegen Bill Clinton an. Er unterlag zwar, errang aber beachtliche 19 Prozent der Stimmen. Viele meinten, seine Kandidatur habe George H. W. Bush die Wiederwahl gekostet. 1996 trat er noch einmal gegen Bill Clinton an, als Kandidat seiner eigenen Reform Party. Er erreichte aber nur noch acht Prozent.

Self-made Milliardär

Perot wurde 1930 in Texarkana im US-Staat Texas geboren. 1953 machte er seinen Abschluss an der US-Marineakademie. Anschließend ging er in die freie Wirtschaft, arbeitete zunächst für IBM, und gründete 1962 seine eigene IT-Firma, Electronic Data Systems Corporation (EDS), die in der Spitze Zehntausende Mitarbeiter beschäftigte. 1984 verkaufte er EDS für rund 2,6 Milliarden US-Dollar an General Motors.

Perots zweite Firma, Perot Systems Corporation, wurde 1988 gegründet. Heute beschäftigt das Unternehmen weltweit über 23.000 Mitarbeiter. Dell übernahm Perot Systems 2009 für fast vier Milliarden Dollar. Die Familie des Milliardärs spielt in der Firma aber weiter eine wichtige Rolle. Ross Perot Jr., ältester Sohn von Ross Perot, ist Vorstandsvorsitzender.

Perot fesselte die US-Öffentlichkeit

Ross Perot suchte schon als Unternehmer die Nähe zur Politik. Noch während des Vietnamkrieges nahm er an Geheimgesprächen mit der Führung in Vietnam über die Freilassung von US-Kriegsgefangenen teil. Zum Volkshelden wurde er, als er eine Rettungsaktion für einige seiner Mitarbeiter organisierte, die 1979 im Iran als Geiseln festgehalten wurden.

In den späten 80er-Jahren begann sich Perot immer lauter in politische Debatten in den USA einzuschalten. So übte er etwa scharfe Kritik an der wachsenden Staatsverschuldung des Landes, und warnte, eines Tages könnte das die USA ins Chaos stürzen. Vehement sprach er sich gegen das Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada, Nafta, aus.

Im Wahljahr 1992 spielte er geschickt mit den Medien, als er klare Aussagen zu einer möglichen Kandidatur vermied, sich die Option aber immer offen hielt. Seine Taktik brachte ihm das beste Ergebnis eines unabhängigen Kandidaten seit Theodore Roosevelt im Jahr 1912 ein.
 

  • Milliardär Epstein:

 
Ross Perot war seit 1956 mit Margot Birmingham verheiratet. Das Paar brachte fünf Kinder zur Welt. Die schwerreiche Familie ist neben dem geschäftlichen für ihr gesellschaftliches Engagement bekannt. 2008 stiftete sie 50 Millionen Dollar für die Errichtung des Perot Museum of Nature and Science in Dallas.

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