Das sind Spahn, Kramp-Karrenbauer und Merz

Es geht um die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel als CDU-Vorsitzende, aber im nächsten Schritt auch um eine Kanzlerkandidatur. Das sind die drei prominentesten Anwärter, Jens Spahn, Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz. (Quelle: t-online.de)

Spahn, Kramp-Karrenbauer, Merz: So ticken die prominenten Kandidaten für die Merkel-Nachfolge privat und politisch. (Quelle: t-online.de)


Im Wahlkampf um die CDU-Spitze verliert Jens Spahn zunehmend an Boden. Laut einer neuen Umfrage liegt er abgeschlagen hinter Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz.

Wer soll Angela Merkel an der Spitze der CDU folgen? Einer ARD-Umfrage zufolge wünschen sich die meisten Annegret Kramp-Karrenbauer. 39 Prozent der Befragten trauen der Generalsekretärin den CDU-Vorsitz am ehesten zu, heißt es im Deutschlandtrend im ARD-„Morgenmagazin“. Von den CDU-Anhängern entschieden sich der Umfrage nach sogar 48 Prozent für „AKK“ – zwei Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung Mitte November.

Bremen: Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn stehen bei der Regionalkonferenz der CDU auf der Bühne. (Quelle: Carmen Jaspersen/dpa)

Deutlich weniger wünschen sich Gesundheitsminister Jens Spahn an der CDU-Spitze. Unter allen Befragten kommt Spahn auf neun Prozent, von den CDU-Anhängern würden sich sogar nur zwei Prozent für ihn entscheiden – ganze zehn Prozentpunkte weniger als in der Umfrage vor zwei Wochen. Von allen Befragten würden sich 26 Prozent für Friedrich Merz entscheiden, unter den CDU-Anhängern sind es 35 Prozent.

Alle Kandidaten sind für ein verpflichtendes Dienstjahr

Bei der jüngsten CDU-Regionalkonferenz sprachen sich die drei aussichtsreichsten Kandidaten für den Parteivorsitz dafür aus, dass junge Menschen künftig bis zu ein Jahr lang einen Dienst für die Gesellschaft verrichten sollten. Die CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer sagte am Donnerstagabend in Bremen: „Es muss Rechte geben und es muss Pflichten geben.“ Auch Zuwanderer, deren Aufenthalt auf längere Zeit angelegt sei, sollten da „einbezogen werden“.

Gesundheitsminister Spahn sagte: „Ich persönlich wäre tendenziell eher dafür, ein solches Gesellschaftsjahr verpflichtend einzuführen.“ Die jungen Menschen könnten nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch beim Technischen Hilfswerk, bei der Feuerwehr oder bei sozialen Diensten eingesetzt werden.

Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz sagte, er habe so ein Dienstjahr vor Jahren schon einmal vorgeschlagen. Damals habe er einen „Sturm der Entrüstung“ geerntet. Die Stimmung in dieser Frage habe sich aber wohl inzwischen geändert. Er sei sich nicht ganz sicher, ob Zwang der richtige Weg sei. Möglicherweise könne man auch Freiwillige anders belohnen – etwa durch eine Bevorzugung bei der Vergabe von Studienplätzen.

„Was machen wir eigentlich, wenn diese Party vorbei ist?“

Merz forderte seine Parteifreunde auf, Deutschland wetterfest zu machen für den nächsten Abschwung. „Was machen wir eigentlich, wenn diese Party vorbei ist?“, fragte der Wirtschaftsanwalt bei der siebten von insgesamt acht CDU-Regionalkonferenzen mit den drei Kandidaten. Merz sagte, aktuelle Handelskonflikte, der italienische Haushalt und die Folgen des Brexits seien Entwicklungen, die in absehbarer Zeit auch Deutschland belasten könnten.

Kramp-Karrenbauer sagte, die Arbeitslosigkeit sei im Moment zwar niedrig. Das sei aber „noch nicht die Antwort auf die Frage, ob wir auch morgen stark sind“. Der Staat müsse Handlungsfähigkeit beweisen, auch gegenüber Schwerkriminellen und Steuerbetrügern. Die Bürger wollten einen wehrhaften Staat erleben, „der mit aller Konsequenz Dinge umsetzt, der sich nicht auf der Nase rumtanzen lässt“.

Spahn sprach über technologische Herausforderungen und sagte zu Beginn seiner Vorstellung: „Ich möchte sie gerne mitnehmen in die Zukunft ins Jahr 2040.“ Er plädierte für einen kritischeren Umgang mit den Grünen. Deren Parteivorsitzender Robert Habeck sei zwar sympathisch. Das bürgerliche Element sei bei den Grünen aber oft nur „Fassade“. Kramp-Karrenbauer sagte: „Was mich stört auch mit Blick auf den ein oder anderen der Grünen. Man hat das Gefühl, es gibt zwei Verbrechergruppen: Das eine sind die Dieselfahrer und das andere sind die Landwirte. Das dürfen wir in der öffentlichen Diskussion nicht zulassen.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel will beim Bundesparteitag am 7. Dezember in Hamburg nicht mehr für den CDU-Vorsitz kandidieren, aber Kanzlerin bleiben. Die Entscheidung über ihre Nachfolge an der Parteispitze treffen 1.001 Delegierte der Landesverbände.

Für ihre vorletzte Runde waren die Kandidaten ins kleinste deutsche Bundesland gezogen, das am 26. Mai den Reigen der Landtagswahlen 2019 eröffnet. Bremen ist kein leichtes Pflaster für die CDU, die mit dem Quereinsteiger Carsten Meyer-Heder als Spitzenkandidaten in den Wahlkampf gehen will. Die SPD stellt seit Kriegsende dort ununterbrochen den Bürgermeister. Seit drei Legislaturperioden regiert Rot-Grün.

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