Am Wochenende drohen weitere Schneefälle

Starker Schneefall hat den Süden Deutschlands in eine Winterlandschaft verwandelt. Bei Lawinenabgängen sind auch bereits mehrere Deutsche ums Leben gekommen. Am Wochenende drohen weitere Schneefälle. (Quelle: t-online.de)

Schnee-Chaos im Süden: Am Wochenende drohen weitere Schneefälle. (Quelle: t-online.de)


Nach zwei Tagen Dauerschneefall beginnt die Arbeitswoche für viele mit Stress in den Alpen: Der Bahnverkehr ist gestört. In den Bergen sterben mehrere deutsche Wintersportler. 

Der Winter hält die südlichen Regionen Bayerns und Teile Österreichs weiter fest im Griff. Zwar flaute der Schneefall in der Nacht zu Montag etwas ab, doch immer noch gibt es Behinderungen auf den Straßen und beim Bahnverkehr. Hinzu kommen Straßensperrungen wegen Lawinengefahr. Überall in den deutschen Alpen herrscht die zweithöchste Lawinenwarnstufe vier. Für die nächsten Tage sind weitere Schneefälle angekündigt. Am Montag haben viele Schüler, zum Beispiel im Landkreis Ostallgäu, schneefrei. An den Alpen soll es auch in den kommenden Tagen immer wieder schneien.

Im Laufe des Montags seien etwa im Landkreis Berchtesgadener Land bis zu 20 Zentimeter, im Allgäu bis zu fünf Zentimeter Neuschnee möglich, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in der Nacht auf Montag. Er warnte vor Schneebrüchen wie etwa Lawinen oder unter der Schneelast herabbrechende Äste.

Auch in Österreich bleibt die Lawinengefahr in den kommenden Tagen groß, meinen Experten und Behörden. „Sich abseits von gesicherten Pisten aufzuhalten, ist für Wintersportler derzeit und auch in den nächsten Tagen lebensgefährlich“, warnte die Regierung des Bundeslandes Salzburg in einer Mitteilung. Aufgrund des starken Schneefalls und der labilen Schneeschichten seien am Sonntag Hunderte Lawinen abgegangen, sagte Lawinenexperte Bernhard Niedermoser.

Rettungsversuch am Teisenberg in Bayern: Bei dem Lawinenabgang starb eine junge Skifahrerin. (Quelle: Markus Leitner/Bayerisches Rotes Kreuz/dpa)

In Vorarlberg in den österreichischen Bergen starben dabei zwei deutsche Skifahrer. In Schoppernau wurde ein 26-Jähriger aus dem bayerischen Landkreis Dachau abseits der gesicherten Pisten von einem Schneebrett verschüttet. Bei einem zweiten Lawinenunglück starb ein 32-Jähriger aus der Nähe von Heilbronn im Gebiet von Damüls. Auch im Berchtesgadener Land am Teisenberg starb am Wochenende eine junge Frau in den Schneemassen. Im oberbayerischen Wackersberg wurde ein 44 Jahre alter Skitourengänger am Blomberg von herabfallenden Ästen eines Baums erschlagen.

Snowboarder rettet sich durch Schneehöhle 

In Zell am See wurde ein deutscher Snowboarder nach einer Nacht im Freien am Sonntag unverletzt gerettet. Er habe in einer selbstgebauten Schneehöhle unter einem Baum übernachtet, berichtete der 23-Jährige aus Würzburg den Rettern. Zuvor habe er aufgrund schlechter Sichtverhältnisse unfreiwillig die Piste verfehlt und sei immer mehr in unwegsames Gelände gekommen.

In Obertauern konnte am Sonntagnachmittag ein Konvoi von Urlaubern das eingeschneite Skigebiet verlassen. Alle Urlauber die abreisen wollten, konnten das tun, sagte der Bürgermeister von Untertauern, Johann Habersatter, der dpa. Gleichzeitig seien neue Gäste angereist. Auch wenn die Straße über Nacht wieder gesperrt werde, seien keine Touristen mehr eingeschlossen. Das Gebiet Obertauern, das aus zwei Gemeinden besteht (Tweng und Untertauern), hat rund 9.000 Gästebetten.

Während sich die Situation am Flughafen München am Sonntag entspannte, meldete die Deutsche Bahn etliche Streckensperrungen. Auf den Straßen kam es zu vielen Unfällen – nicht nur in und an den Alpen in Bayern und Österreich, sondern etwa auch im Schwarzwald. In Oberbayern starb ein 19-Jähriger bei einem Autozusammenstoß auf schneeglatter Straße nahe Bad Tölz. Vier weitere Menschen wurden bei dem Unfall verletzt, zwei davon schwer. In der Nähe des Chiemsees wurde die A8 zeitweise gesperrt, weil Bäume unter der Schneelast auf die Fahrbahn ragten. 

Am Wochenende neue Schneefälle

Die Meteorologen von Österreichs staatlichem Wetterdienst ZAMG erwarten für Montag einen Rückgang der Niederschläge. Doch schon ab Dienstag sollen weitere Wolken über das Alpenland ziehen, die bis zum Wochenende weiteren Schneefall bringen.

In Deutschland können sich derweil einige Schulkinder freuen, weil sich bei ihnen die Weihnachtsferien verlängern. In mehreren Landkreisen Südbayerns, darunter in Miesbach, Bad-Tölz-Wolfratshausen und Traunstein sowie im Oberallgäu und im Ostallgäu, fällt am Montag an vielen Schulen der Unterricht aus.

Behörden, Feuerwehr und Hilfskräfte dürften im Laufe des Tages vor allem versuchen, den Betrieb des öffentlichen Nah- und Regionalverkehrs wieder auf die Beine zu stellen. Wegen Bäume, die unter der Schneelast auf die Oberleitungen gefallen waren, war es am Wochenende zu zahlreichen Ausfällen und Sperrungen gekommen. Unter anderem hatte die Bayerische Oberlandbahn (BOB) den Betrieb einstellen müssen. Stand Sonntagabend war, dass zumindest bis Montagmittag nicht mit einem regulären Betrieb zu rechnen ist.

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