In Berlin haben zehntausende Menschen für faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz demonstriert. Im Fokus standen die Themen Energie- und Verkehrswende, Digitalisierung und Arbeitsplatzerhalt.

Die Digitalisierung und der Klimawandel seien große Herausforderungen für die Firmen und die Zukunft der Arbeitsplätze, sagte der Chef der Gewerkschaft IG Metall, Jörg Hofmann. Jeder zweite Arbeitgeber habe jedoch „heute keine Idee, wie er seinen Betrieb auf die Zukunft vorbereitet“.

IG-Metall-Bundesvorsitzender Jörg Hofmann (Archivbild)

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie rief dazu auf, technischen Fortschritt und gesellschaftliche Veränderungen sozial gerecht und ökologisch zu gestalten. Dafür müssten auch „Allianzen für Menschlichkeit vor Ort“ gebildet werden. Die Zukunft dürfe nicht „den Rattenfängern und Menschenfeinden und auch nicht den furchtbaren Vereinfachern überlassen“ werden, betonte der evangelische Theologe.

„Neue Antworten finden“

Für neue Fragen, wie sie Digitalisierung, Klimawandel, globale Machtverschiebungen, Migration und demografische Entwicklung mit sich brächten, müssten neue Antworten gefunden werden. Ziel müsse sein, das Land zu „fairwandeln“, damit Deutschland gerecht und lebenswert, ökologisch und demokratisch für Alte und Junge bleibe.

Sorge vor einer Robotisierung der Arbeitswelt

Vor der Vertretung der EU-Kommission am Brandenburger Tor stieg Qualm aus einem selbstgebastelten „Hochofen“ auf. Mit der Aktion für eine umweltfreundliche Zukunft wurde eine Anpassung der weltweiten Kohlendioxidemissionen an europäische und deutsche Standards gefordert. Mit einem symbolischen Hürdenlauf vor der Humboldt-Universität protestierten junge Leute gegen Schwierigkeiten beim dualen Studium mit betrieblicher Ausbildung.

Kreativer Protest für ein neues Verkehrskonzept

„Wir sind der Wandel, auf den wir gewartet haben“, hieß es auf einem Transparent. Mit mehreren Sonderzügen und 800 Bussen waren nach Gewerkschaftsangaben Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet nach Berlin gereist, um sich an dem Aktionstag zu beteiligen. Rund 45.000 Teilnehmer waren laut Polizei für die Kundgebung am Brandenburger Tor angekündigt. Die IG Metall sprach von mehr als 50.000 Menschen.

Ab durch den Tiergarten: Zehntausende beim IG-Metall-Protest in Berlin

An dem Aktionstag der Gewerkschaft IG Metall beteiligten sich auch der Sozialverband Diakonie Deutschland der evangelischen Kirche, der Umweltverband NABU und der Sozialverband VdK.

cgn/jj (dpa, epd)

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