Der erfolgsverwöhnte BMW-Konzern muss plötzlich mit einem ganzen Bündel von Problemen fertig werden: Strengere Abgasziele, Strafzölle, Rückrufkosten und Rabattschlachten lassen den Gewinn um ein Viertel absacken.

Nach jahrelangem Wachstum ist der Gewinn des bayerischen Autobauers auf Talfahrt. Viele Probleme wie neue Abgasvorschriften, Zölle, Rückrufe und Preiskämpfe hätten sich in den vergangenen Monaten deutlich verschärft, sagte Vorstandschef Harald Krüger in München. Nach seiner Einschätzung ist vorerst keine Besserung in Sicht. Eine Prognose für 2019 will er deshalb noch nicht wagen. Der Konzern tritt nun nicht nur auf die Kostenbremse. Er setzt auch darauf, mit neuen Modellen – vor allem mit renditestarken, großen Geländewagen – wieder in die Spur zu finden. „Wir gehen davon aus, dass wir nächstes Jahr weiter wachsen können“, sagte Finanzchef Nicolas Peter.

Krüger setzt auf neue Modelle

Keine Hardware-Nachrüstung für Diesel

Unnachgiebig zeigen sich die Münchner weiter beim Thema Nachrüstung älterer Dieselautos: „Unsere Position für die BMW Group steht schon länger. Das wird unsere Position bleiben.“ Forderungen der Bundesregierung, alte Dieselautos durch technische Umbauten etwas sauberer zu machen, lehnte Krüger erneut ab. Wie andere Länder sollte auch Deutschland die alten Autos austauschen und Elektroautos fördern, das wirke schneller und bringe mehr.

Im Gegensatz zu den anderen deutschen Premium-Marken Mercedes-Benz und Audi konnte BMW zwar im dritten Quartal 2018 mehr Autos verkaufen und sogar den Umsatz steigern – er kletterte um 4,7 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro. Aber das Ergebnis vor Steuern brach um 26 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro ein, der Gewinn nach Steuern fiel um 24 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro. Teurere Rohstoffe und Wechselkurseffekte belasteten die Bilanz zusätzlich. Aktionäre hatten mehr erwartet, an der Frankfurter Börse zählte BMW zu den größten Tagesverlierern.

qu/rb (dpa, rtr)

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